Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Mal 3,20 Off 12,1 - 23. DezemberMal 3,20 Off 12,1 - 23. Dezember
Euch aber, die ihr Meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln.
Es erschien ein grosses Zeichen im Himmel: ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füssen.
Wir haben im 12. Kapitel der Offenbarung das Bild von einem Sonnenweib, das eben damit sich ausweist als Sonnenweib, dass es in die Sonne gekleidet ist und den Mond unter seinen Füssen hat. Es liegt sehr viel in diesem Bild. Es ist kennzeichnend für eine Masse von Erscheinungen. - Hysterie, Schwermut und Trübsinn kann die Leute nur lähmen, sie zu armen, verkommenen Gestalten machen, die überall um etwas Anerkennung betteln, als wäre für sie kein Platz an der Sonne.
Mondlicht! - Träumerische Gefühlsmenschen! Sie sind nicht an der Quelle, sie nähren sich nicht von der Sonne, von der Liebe, mit der Gott liebt, sind sklavisch gebunden an die Wechsel der Liebe andrer. Sie haben eine schlechte Nacht gehabt, und darum sehen sie einen anders an als am Tag zuvor. Träumerisches Wesen! So können wir nicht wirken, wenn wir an diese Zustände gebunden sind! Wer im Mondlicht lebt, ist noch nicht erstarkt als „Männlicher.“
Damit ist niemand geholfen, dass wir uns an Leid und Schwermut nähren. „Sage es Jesus!“ - Er war Mensch, und alles wahrhaft Menschliche hat ein Echo in Ihm. Sage Ihm deinen Schmerz, damit er nicht ausarte in Schwärmerei, damit er fruchtbar werde an andern und du nicht Gefallen habest an dir selbst. Arme und verkommene Wesen, die sich ihren Platz nicht an der Sonne zu schaffen wissen! Sie sind nicht aus Gott gezeugt, oder die göttliche Zeugung ist nicht durchgebrochen. Sie sind noch im Erdenlicht und mit Fäden an die Erde gebunden. Wir haben das Heil in dem Kind von Bethlehem, das Erlösungswerk Christi noch nicht erfasst, wir sind noch nicht von der Krippe über das Kreuz, von Bethlehem über Golgatha nach dem Ölberg gegangen, wir sind noch nicht Mitgekreuzigte, Mitbegrabene, Mitauferstandene, Mitsitzende an himmlischen Örtern, solange wir nicht unsern Platz an der Sonne einnehmen.
Bade dich im Sonnenlicht! Kleide dich in die Sonne hin ein! Birg die Dunkelheit deines Wesens in der Gnadensonne von Bethlehem!
Drum, Jesu, schöne Weihnachtssonne,
Bestrahle mich mit Deiner Gunst!
Dein Licht sei meine Weihnachtswonne
und lehre mich die hohe Kunst,
wie ich im Lichte wandeln soll
und sei des Weihnachtsglanzes voll!