Erwartend die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unsers grossen Gottes und Heilandes Jesu Christi.
Wir wollen uns nun noch einer Wirksamkeit der erschienenen Gnade zuwenden, die ganz speziell der Letztzeit angehört und auf Titus 2,13 uns hinweist: „Erwartend die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unsers grossen Gottes und Heilandes Jesu Christi.“ Von dieser „glückseligen Hoffnung“ redet 1. Petrus 1,13: „Die Lenden eurer Gesinnung umgürtet habend und nüchtern seiend, hoffet völlig auf die Gnade, die euch gebracht wird bei der Offenbarung Jesu Christi.“ Es gibt eine „Seligkeit, die in der letzten Zeit offenbar wird“ (1Pet 1,5), die aber nur denen zuteil wird, welche Kinder der Gnade geworden sind und sich haben unterweisen lassen. Und gerade so gibt es eine Gnade der Endzeit, eine Gnade für das letzte, steile Stück Wegs derer, die entschlossen sind, dem Lamm nachzufolgen, wohin immer es geht, eine Gnade, die mit dem Näherrücken der Wiederkunft Jesu Christi ihnen nähergebracht wird.
Wann Er kommt, dann werden die Toten auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen . . ., dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: „Verschlungen ist der Tod in Sieg“ (1Kor 15,51-55). Dem geschlachteten Lamm nachzufolgen bis zu Seiner Erscheinung in Herrlichkeit, das ist die Aufgabe und Gnade der Stunde, in welcher wir stehen. Schon der Apostel Johannes schreibt (1Joh 2,18): „Kindlein, es ist die letzte Stunde.“ Dass dieses Wort nicht im allgemeinen zu nehmen ist, sondern den sehr bestimmten Sinn hat, dass nach der Überzeugung des Apostels die Gemeinde bereits am Vorabend der Erscheinung ihres Hauptes angelangt ist, geht aus den weiteren Worten dieses Verses klar hervor. Der Apostel sagt nämlich: „Wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen geworden; daher wissen wir, dass es die letzte Stunde ist.“ Und Paulus sagt: „Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag hat sich genaht“ (Röm 13,12). Unmittelbar vor diesem Vers heisst es Vers 11: „Die Zeit erkennend, dass die Stunde schon da ist, dass wir aus dem Schlaf aufwachen sollen, denn jetzt ist uns die Errettung näher, als da wir geglaubt haben.“ Wir sind dem Endziel nahegekommen. Für die Aufgabe des Überwindens und Durchdringens bis zu der Erscheinung Jesu Christi, wann Er kommen wird „ohne Sünde für die, welche auf Ihn warten zur Seligkeit“ (Heb 9,28), gibt es eine entsprechende Gnade. Wer aber nicht völlig eingegangen ist in die rettende Gnade, in Rechtfertigung und Heiligung, wer nicht ausharrt in der besonderen Gnade, durch die wir Gott da dienen, wo Er uns hingestellt hat, der kann die Gnade der Letztzeit nicht erlangen.