Aufs Erste danke ich meinem Gott durch Jesus Christus euer aller halben, dass man von eurem Glauben in aller Welt sagt.
Am Pfingsttag, als die Dreitausend, der Aufforderung des Apostels gehorchend, Busse taten und sich taufen liessen, empfingen sie zugleich mit der Vergebung der Sünden die Gabe des Heiligen Geistes. Wie kommt es nun, dass heutzutage die Leute bei ihrer Bekehrung so selten den Heiligen Geist in einer Weise empfangen, dass sie sich klar und deutlich ihrer Gotteskindschaft bewusst sind? Meiner Ansicht nach, weil die Gemeinde heutzutage ihrem Gott gegenüber keine rechte Glaubensstellung mehr einnimmt, wie aus den Gebeten ihrer Kinder hervorgeht. Es ist das ein tiefer Schaden, und ich kann leicht verstehen, dass uns der Herr deshalb mehr denn je auf die Probe stellt, ob wir Ihm wirklich unser Leben im nackten Glauben anvertrauen, ohne zu spüren, dass irgend etwas in uns vorgeht. Er gibt den „Heiligen Geist denen, die Ihm gehorchen“ (Apg 5,32). Es wird fortwährend durch nackten Glauben und Gehorsamswege gehen, bis wir das Ziel erreichen, und der einzige, richtige, herrliche, göttliche Weg, um dahin zu gelangen, ist: tue Busse und gib deinem Heiland die Ehre, ohne auf irgendwelche innern Erfahrungen zu warten.
Brüder, wir müssen lernen, im nackten Glauben wandeln, festen Fuss fassen auf dem Fels des geschriebenen Wortes und nicht immer bitten: „Gib uns Glauben! Gib uns den Heiligen Geist!“, anstatt Gottes Gebot nachzukommen. Er hat Christus gegeben; und wirkt Sein Geist nicht treulich in der Gemeinde, indem Er jede lautere Verkündigung des Wortes an den Herzen der Zuhörer segnet? Nun, so gehorche deinem Heiland! Wende dein Herz Ihm zu! Gib Ihm die Ehre, anstatt zu bitten und zu betteln: „Schenke mir Glauben!“ während du im Unglauben und Ungehorsam verharrst. Armes, verkrüppeltes Christenvolk, das du dich von jedem kleinen Windstoss zu Boden werfen lässt, du kannst dem Sturm nicht widerstehen, weil du nicht im nackten Glauben gegründet bist und nicht das selige Geheimnis des Glaubensweges kennst, wo man auf dem Grund des Wortes und des vollbrachten Erlösungswerkes Christi Tod auch im tiefsten Dunkel vertraut! Jahre und Jahrzehnte hindurch hat mir der Geist Gottes bezeugt, dass ich ein Kind Gottes bin, und zwar in ununterbrochener Weise; dennoch bin ich nie einen Augenblick versucht gewesen, mich auf diese Erfahrung zu stützen. Ich setze meine Hoffnung einzig und allein auf das Blut Christi, auf Sein auf Golgatha vollbrachtes Erlösungswerk und auf die durch die Hingabe Seines Sohnes geoffenbarte ewige Liebe des Vaters. Mich stützend auf das geschriebene Wort und die am Kreuzesstamm erfolgte Opferung Jesu habe ich Zutritt zu Gott im Glauben.