Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Inhaltsverzeichnis
Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Danksagung für das Werk der Erlösung
Kol 1,22 - 11. AprilKol 1,22 - 11. April
Er hat euch nun versöhnt mit dem Leibe Seines Fleisches durch den Tod, auf dass Er euch darstellte heilig und unsträflich und ohne Tadel vor Ihm selbst.
Christus trat in einen Menschenleib ein, um diesen Leib Gott opfern zu können, um uns durch Seinen Tod im Leibe Seines Fleisches mit Gott zu versöhnen und damit in unsrer innern Entwicklung ein Neues zu schaffen. Wie die Entfremdung stufenweise vor sich ging, so geht nun auch die Annäherung stufenweise vor sich, näher und immer näher zu Gott hin, der Welt und ihrer Lust ferner und immer ferner tretend. Der natürliche Mensch ist Gott entfremdet, der neue Mensch hingegen ist der Welt, ihrer Lust, ihren Begierden, ihrem Hochmut, ihrer Selbstsucht entfremdet, und wie bei dem natürlichen Menschen die Gottentfremdung zunimmt, so dass er sich immer mehr verhärtet - so nimmt bei uns die Weltentfremdung stetig zu. Die Welt verliert je länger je mehr ihren Einfluss, ihre Macht, ihren Zauber in dem Mass, in dem die unsichtbare Welt in uns Wurzel fasst und mit ihren Kräften und Gaben Raum in uns gewinnt. Dazu musste Christus sterben. Durch Seinen Tod hat Er uns mit Gott versöhnt, und die Rechte des Teufels an uns so völlig annulliert, dass er uns loslassen musste. Zugleich hat Er damit dem Innewohnen des Heiligen Geistes in uns Raum gemacht. Er hat uns eine neue Welt geschaffen. Das Ziel, das Gott vorschwebte, ist dieses: Er wollte uns, früher vom Teufel Beherrschte, von Leidenschaften, Selbstsucht und allem möglichen Gebundenen, zu heiligen, unsträflichen Gotteskindern machen, zu Leuten, die für Gott da sind, die alle ihre Kräfte wieder Gott zur Verfügung gestellt, die alle ihre Freuden und Leiden sowie all ihr Streben, Hoffen und Lieben Gott geweiht haben. In der Gottesnähe kommt einem dann immer mehr Tadelhaftes zum Bewusstsein, Linien, die gerade gebogen, Ecken in unserm Sein und Wesen, unsern Gedanken und Gefühlen, die abgeschliffen werden müssen unter des Geistes heiliger Zucht. Es wird die verborgene Innenwelt immer mehr gereinigt von Furcht und Lust, von Kreaturenliebe und Kreaturenfurcht, - mit einem Wort, es werden die Quellen und Triebfedern zu Gott zurückgebracht, Ihm geweiht und fortan von Ihm beherrscht und dirigiert.
Erstellt: 18.08.2024 07:03, bearbeitet: 24.08.2024 01:55