Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Heb 9,27-28 1Thes 1,9-10 - 10. DezemberHeb 9,27-28 1Thes 1,9-10 - 10. Dezember
Wie den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: also ist Christus einmal geopfert, wegzunehmen vieler Sünden; zum andernmal wird Er ohne Sünde erscheinen denen, die auf Ihn warten, zur Seligkeit.
…dienen und … warten…
Des Herrn letztes Wort für die Gemeinde ist nicht der Tod. Er starb, um dadurch, dass Er den Tod kostete, uns, der Gemeinde, den Weg zu bahnen, dass sie Ihm ohne Tod entgegengerückt werde. Er kam das erste mal, um unsre Sünden auf das Kreuz zu tragen; Sein zweites Kommen für die Seinen hat nichts mehr mit der Sünde zu tun. Er erscheint dann zu deren Seligkeit oder Errettung, und diese Errettung ist „die Entrückung“, das Verschlungenwerden des Verweslichen durch das Unverwesliche. Dienen wir dem lebendigen und wahren Gott! Nachdem wir so lange den Götzen und unserm elenden Eigenleben gedient haben, dienen wir nun Gott im Familienoder Gemeindeleben, im Missions- oder Diakonissenwerk, wo immer Er uns hinstellen mag; aber tun wir diesen Dienst in Erwartung des Augenblicks, da auch für die Gemeinde die zwölfte Stunde des Tages schlagen wird. Lasst uns auch den herrlichsten Dienst hienieden stets in der Erwartung verrichten, dass uns unser Gott stets höher hinaufrufe.
Als die Königin von Saba vom andern Ende der Welt kam, um die Weisheit Salomos zu hören, beneidete sie die Knechte, die Tag und Nacht vor dem König stehen und seinen Worten lauschen durften. Es bedarf einer Zeit des Stehens vor Gott, damit Er uns die Ohren wecken könne und wir uns nicht im eigenen Geist in die Arbeit stürzen, ohne gründliche Unterweisung von unserm Herrn und Meister empfangen zu haben. Zeiten des Alleinseins, in denen wir unsern Gott Auge in Auge mit uns reden lassen, beugen der Gefahr vor, dass unser innerer Mensch in der Arbeit Schaden leide.
Die Arbeit mit ihren verschiedenerlei Schwierigkeiten und scheinbaren Unmöglichkeiten macht Bahn für die Offenbarung neuer Schätze göttlicher Weisheit, die wir vielleicht nie entdeckt hätten, hätten uns nicht gerade die betreffenden Schwierigkeiten getrieben, unsre Zuflucht zu der Macht und Weisheit Gottes zu nehmen. Dienend und wartend verbringen wir Stunde um Stunde, bis mit dem Nahen der zwölften Stunde unser Dienst zu Ende geht. In des Herrn Belieben ist es, die Zeit abzukürzen oder zu verlängern, je nachdem Ihm gut dünkt. Möge Er Seinen Liebesrat hinausführen, und möge Er uns williger finden als bisher, Ihm höher hinauf zu folgen, so dass wir bei Seiner Wiederkunft bereit erfunden werden, Ihm entgegenzugehen!