Samuel aber sprach zum ganzen Hause Israel: So ihr euch mit ganzem Herzen bekehrt zu dem Herrn, so tut von euch die fremden Götter und die Astharoth und dienet dem Herrn allein.
Dieses Kapitel, mit dem wir uns heute und die folgenden Tage beschäftigen wollen, führt uns besonders eingehend, anschaulich und nachdrücklich vor Augen, wie langsam und schwer man wieder in die Freiheit gelangt, wenn man in Knechtschaft der Sünde geraten, wie das Erwachen nur ein allmähliches ist. Ein Lichtstrahl macht einem zweiten Bahn; eine Stellung, eine Begegnung, eine Bewegung des Herzens, die ganz ins Licht kommt, ist ein von Gott vorbereiteter Punkt, von dem aus Er weiter operiert in Seinem heiligen Krieg gegen die Sünde, gegen Seine Feinde. Leider gibt es aber nur wenige, die dem Herrn folgen, das von Ihm ererbte Gebiet achten und nicht mehr zurückgehen. Diese führt der Herr der Vollendung entgegen, während die andern zurückbleiben.
Das Volk Israel war mürbe geworden. Die Sünde ist ein grausamer Herr. Bekehrung ist Sinnesänderung; sie besteht darin, dass man seine Erwartungen wieder auf Gott richtet, anstatt auf seine Gefühle und Empfindungen - darin, dass Gott wieder der Mittelpunkt unsres Denkens wird. „Dient Ihm, und Er wird euch erretten“ - nicht vielleicht - dient Ihm allein. Er wird euch retten, und wenn dann andre Feinde kommen, wird Er euch aus ihrer Hand erretten. Er wird nicht stehenbleiben, sondern mit Seinem Siegeswagen weiter über allen Schutt dahinfahren, der sich vielleicht im Laufe von Jahrzehnten in einem Menschenleben angehäuft hat.
„Tut weg die fremden Götter. . .,“ sagte Samuel. Sie taten die Hauptgötter - Sonne und Mond - hinweg und hatten es nur mehr mit Jehova zu tun. O die Einfachheit eines Lebens, wo man es mit Gott allein zu tun hat! Sind wir mit Gott versöhnt, so macht Er auch unsre Feinde zu Seiner Zeit mit uns zufrieden und wendet uns Herzen zu, die uns vorher feindlich gesinnt waren und von denen uns immer ein kalter Luftzug entgegenkam. Das erste ist, dass man eine lautere Stellung zu Gott einnimmt. „Dient Jehova allein.“ Von dort aus, vom Mittelpunkt aus, kann der Herr Schritt für Schritt, wie ein Feldherr, erobernd in alle Gebiete unsres äusseren und inneren Lebens gehen. Er zieht aus mit dem Schwert Seines Geistes, um zu siegen, und Er siegt und führt Sinne und Gedanken gefangen in Seinen Gehorsam; aber du musst dabei sein und darfst nicht mehr mit deinem Gott spielen - nicht mehr doppelherzig und doppelzüngig sein.