Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Danksagung für das Werk der Erlösung
Kol 1,12 - 5. AprilKol 1,12 - 5. April
Danksaget dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.
Im Rückblick auf alles, was wir in den letzten Wochen täglich über die Erlösungstat ins Herz hineingefasst haben, ziemt es uns, der obigen Schriftstelle eingedenk zu sein und nach ihr zu handeln. Dem Erlösten steht in allen seinen Gebeten die Danksagung obenan. Es ist nicht etwas Zufälliges - es ist ihm Herzensbedürfnis, weil ihm als Geistesmensch das Gnadenwerk Gottes obenan steht. Danksagung muss organisch herauswachsen und wächst organisch heraus aus einem Gottes würdigen Wandel, aus einem Wandel nach dem Wohlgefallen Gottes. Wenn Wachstum bei uns zu verzeichnen ist, so verdanken wir das dem Vater, der uns in Christus eingepflanzt und damit tüchtig gemacht hat, Anteil zu haben an dem Erbe der Heiligen im Licht.
Ein Erbe bekommt man durch Geburt; das kann man nicht erringen. Die Kinder erben von den Eltern. Das Erbteil der Heiligen im Licht wird den aus Christus Gezeugten zuteil. Als Gotteskinder sind wir Miterben mit allen Heiligen, die im Licht sind und im Licht wandeln - mit allen, die Lichtkinder sind, zum Lichtvolke gehören. Obwohl wir inmitten einer Welt leben, die in der Finsternis und von der Finsternis ist, sind wir vom Licht der Gnade und des Wortes Gottes erleuchtet. Wir sind herausgerettet aus einer Finsterniswelt und deren grauenhafter Herrschaft. Nimmermehr hätten wir uns selbst herausretten noch uns mit eigenen Anstrengungen ins Licht, in die Freiheit und Unabhängigkeit hineinarbeiten können, nachdem wir durch unsre Stammeltern unter den Einfluss der Finsternis gekommen waren. Der Sohn Gottes aber ist hinuntergestiegen in unsre Menschheit, hat den Kampf aufgenommen mit dem, der uns knechtete, hat uns hinausgerettet aus der Gewaltherrschaft des Fürsten der Finsternis und seinem Einfluss, dem wir auf Schritt und Tritt ausgesetzt sind. „Die Welt liegt im Argen,“ schreibt der Apostel Johannes. Sie ist gleichsam gebettet in den Armen des Argen. Sie bewegt sich nicht nur im Argen, sondern liegt in seinen Armen. Aus dieser grauenhaften Finsternis hat uns der Sohn Gottes errettet. Er hat der Finsternis ihren Raub entrissen. Alle mit Christi Blut Besprengten und mit Seinem Blut Losgekauften sind der Gewaltherrschaft der Finsternis enthoben. Sie sind verpflanzt in eine andre Welt. Wir leben als Losgekaufte wohl äusserlich noch in der Welt der Finsternis, aber unserm innersten Wesen nach sind wir verpflanzt. Ihm einverleibt sind wir in die Welt versetzt, in der Er lebt, in der Er regiert und deren Einflüsse uns fortwährend zuströmen durch den Heiligen Geist.