Und wisset, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem eitlen Wandel nach väterlicher Weise.
In diesem Vers ist nun zum drittenmal vom Wandel die Rede. Eine Sache gewinnt um so mehr an Wert für uns, je mehr sie gekostet hat. Je mehr ein Kind seinen Eltern Kummer und Sorge gekostet hat, um so teurer ist es ihnen. Wir aber bedenken viel zu wenig und können überhaupt gar nicht ermessen, was wir unserm Gott gekostet haben. Wir sind nicht mit gewöhnlichem Lösegeld, nicht mit Silber, Gold, Edelsteinen oder dergleichen losgekauft von der Eitelkeit und Knechtschaft der sichtbaren Welt, von der Tyrannei menschlicher Worte, Blicke und Gebärden, von Menschengunst und Menschenfurcht, von dem Hängen an der Kreatur, über dem wir vergessen, dass wir für Gott da sind.
Wir haben den frühern erbärmlichen Wandel nicht selbst erfunden, sondern wir haben ihn infolge des Sündenfalls von unsern Vätern überliefert bekommen. Seit dem Sündenfall zieht sich ein dunkler Faden durch die Welt, und es sind von da ab verhältnismässig nur wenige mit Gott gewandelt, unter diesen wenigen aber nur einzelne in einer Weise, dass Gott sie ohne Tod hinaufnehmen konnte in die Herrlichkeit. Es hat unsern Gott nichts weniger gekostet als das Blut Seines Sohnes, um uns von dem weiten Gebiet der Knechtschaft der Eitelkeit loszulösen. Christus ist auf die Erde herabgestiegen und hat einen Menschenleib angenommen, um von innen heraus alles zu überwinden, was ein Adamskind geknechtet und in eitlen Wandel hineingebracht hat; aber es ist auch ein Lösegeld, gegen das niemand Einsprache erheben kann, auch keine angeborene Gemüts- und Charakteranlage.
Ja, es ist uns viel angeboren; darum kam der Herr Jesus ins Fleisch, um uns aus unsern Naturanlagen zu erlösen. Nur das Blut des Lammes konnte uns von der Knechtschaft der Sünde, der Natur, der Menschenfurcht und Kreaturenliebe losmachen, durch Darreichung eines Lösegeldes loskaufen, vor dem alle Falten eigenen Wandelns und Denkens weichen müssen. Das aber macht gerade die Schwäche dieses Zeitalters aus, dass man das Blut des Lammes geringachtet und sich daran gewöhnt, irgendwelchen Charakterzug, irgendwelche Naturanlage als Grossmacht anzusehen, von der man nicht loskommen kann. Es handelt sich nicht nur um die Bewegungen des äussern, sondern auch um die des innern Lebens; es handelt sich darum, dass man nicht da oder dort noch in Lüsten gebunden ist. Das fleckenlose Blut des Lammes kauft uns von einer ganzen Lebensrichtung los. Nur durch dieses heilige Blut können auch die Besten unter uns von ihrem unheiligen Blut losgekauft werden.