Der Herr stand oben darauf und sprach: ,,Ich bin der Herr, Abrahams, deines Vaters, Gott und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will Ich dir und deinem Samen geben. Und dein Same soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Abend, Morgen, Mitternacht und Mittag; und durch dich und deinen Samen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. Und siehe, Ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn Ich will dich nicht lassen, bis dass Ich tue alles, was Ich dir geredet habe.
Das sagt nun der Herr dem einsamen Wanderer, der seinen Weg verderbt und das Vaterhaus durch eigene Schuld hinter sich verschlossen hat? „Ich bin Jehova, Abrahams, deines Vaters, Gott und Isaaks Gott.“ Es ist lauter Gnade, die dem unwürdigen Jakob aus dem weit geöffneten Himmel entgegengebracht wird. Es ist das Höchste, was Gott geben kann, wenn Er sich selbst offenbart und uns sagt, wer Er ist. „Das ist das ewige Leben, dass sie Dich, den wahren Gott, und den Du gesandt hast, Christus, erkennen.“ Aller Unglaube beruht auf Unwissenheit, Vergesslichkeit und Gedankenlosigkeit. Wir verlieren aus den Augen, wer Gott ist und was wir an Ihm haben. Das ist aber gerade das Strafbare. Wir müssen deshalb wieder lernen, was wir alles an unserm gnädigen Gott haben.
„Ich bin Jehova, Abrahams, deines Vaters, Gott und Isaaks Gott.“ Das lag Jakob am nächsten. Er kannte seines Grossvaters und seines Vaters Geschichte. Gott knüpft immer an das an, was da ist im Menschen. Und wie Gott sich im Leben seiner Väter verherrlicht hatte, so wollte Er auch an Jakob Grosses tun, denn Jehova ist der Bundesgott, gestern, heute und in Ewigkeit derselbe. Nicht weniger als seinen Vätern wollte Gott dem Jakob sein. Nur soll sich Jakob führen lassen vom Herrn und nicht sich selber führen und den Himmel stürmen wollen; er soll seine Hand endlich in seines Gottes Hand legen.
Und dann verheisst Gott dem Jakob das Land, worauf er liegt, das Land, wovon auch nicht ein Zollbreit ihm gehört. Das ist wieder unbegrenzte Gnade. Es braucht viel Geduld von Seiten unsres Gottes, bis Er uns ganz in Sein Licht stellen kann und wir in Seinem Licht uns selbst erkennen. „In Deinem Licht sehen wir das Licht.“ Wer kann bei den ewigen Flammen wohnen? Jakob soll sich ausbreiten ohne Grenzen, so verheisst ihm sein Gott. In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. Das ist ein andres Wort für das Erstgeburtsrecht. Er soll ein Träger des göttlichen Segens und Lebens werden für andre. Wir müssen die Leute mit Gott in Verbindung bringen, das ist unsre Aufgabe, nachdem wir sie so lange an uns gekettet haben; wir müssen andern zum Segen werden. Kein andres Verlangen darf in unsrer Seele wohnen, als ein Kanal zu sein, durch den sich Gott1 andern offenbaren kann. Und da gilt es mehr und mehr abzunehmen, damit Er in uns wachsen und uns gebrauchen kann.
„Und siehe,“ spricht Gott weiter, „Ich bin mit dir und will dich behüten überall, wo du hingehst, und dich zurückbringen in dieses Land.“ Die Tür ist also nicht für immer verschlossen für Jakob, nur soll er erst die Lektionen seines Gottes lernen; „denn Ich werde dich nicht verlassen, bis Ich getan, was Ich zu dir geredet habe.“