Christus unsre Weisheit.
Die Welt sieht, wie gesagt, nichts als Torheit im Kreuze Christi und in der Predigt dieses Evangeliums. Wie könnte es auch anders sein? Steht doch diese göttliche Torheit im schärfsten Gegensatz zu allem, was als Gelehrsamkeit und als Errungenschaft wissenschaftlichen Forschens sich brüstet und Weisheit zu sein sich dünkt. Wir wissen aus dem göttlichen Wort, dass jede Höhe und alles Fleisch noch einmal sich wird beugen müssen vor dieser Weisheit von Gott, Christus, dem Gekreuzigten. „Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen alle derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters.“ (Phil 2,10.11). Und wer jetzt vor Ihm sich beugt, wäre er auch der Geringste und Törichteste, der ist weiser als die Weisen dieser Welt; dem werden Herz und Augen geöffnet für die Dinge, die kein Auge gesehen, kein Ohr gehört und in keines Menschen Herz gekommen sind, die Gott bereitet hat denen, die Ihn lieben, d. h. solchen, die sich selber und was sie bisher als ihr Recht betrachtet und was bisher ihre Weisheit gewesen, haben zuschanden machen lassen.
Das sehen wir an Paulus, der uns diese ewigen Wahrheiten aufgezeichnet hat. Alle Weisheit, zu Gamaliels Füssen gelernt, hat er sich zerbrechen lassen auf dem Wege nach Damaskus; als ein Wurm ist er niedergesunken zu den Füssen des Gekreuzigten, der ihm als Auferstandener erschien. Solche Leute kann der Herr brauchen, und aus solchen kann Er sich Glieder Seiner Gemeinde zubereiten. Was aber nicht von oben geboren ist, was noch weise, mächtig und edel ist nach dem Fleisch, das muss in die Brüche gehen. - Sehet an, liebe Brüder, eure Berufung: nicht viel Weise nach dem Fleisch, nicht viel Gewaltige, nicht viel Edle sind berufen. Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, dass Er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, dass Er zuschanden mache, was stark ist; und das Unedle vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt und das da nichts ist, dass Er zunichte mache, was etwas ist, auf dass sich vor Ihm kein Fleisch rühme (1Kor 1,26.29). Alles aus der Verlorenheit und aus der Selbstherrlichkeit in die Weisheit Gottes Hineingerettete rühmt sich des Herrn allein. „Auf dass, wie geschrieben steht, wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn.“