Aber Ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch gut, dass Ich hingebe. Denn so Ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch; so Ich aber gehe, will Ich Ihn zu euch senden. Und wenn derselbe kommt, der wird die Welt strafen um die Sünde und um die Gerechtigkeit und um das Gericht.
In dem Abschnitt, den wir im Evangelium Johannes gelesen haben, tritt uns das doppelte Amt des Heiligen Geistes entgegen, nämlich einerseits Seine Mission der Welt und andrerseits seine Mission der Gemeinde gegenüber. Das ganze Werk Christi war bahnbrechend für den Heiligen Geist: „So Ich nicht hingehe, kommt der Tröster nicht zu euch; so Ich aber hingehe, will Ich Ihn zu euch senden.« Er hat durch Seinen Kreuzestod die gefallene, abtrünnige Welt wieder mit Gott verbunden, wieder mit Gott ausgesühnt, den Vater und die Welt wieder zusammengebracht und damit Raum gemacht, dass der Heilige Geist wieder unter und in den Menschen wohnen konnte. Man kann das in Johannes 16,7 im Urtext gebrauchte Wort ebenso gut wie mit „Tröster“ mit „Sachwalter“ übersetzen. Nach dem Amt, das in dieser Stellung dem Heiligen Geist zugeschrieben wird, ist Er zunächst Sachwalter, ehe Er Tröster wird; denn Vers 8 heisst es: „Wenn derselbe kommt, der wird die Welt strafen um die Sünde und um die Gerechtigkeit und um das Gericht.“ Er ist Gottes Sachwalter den Menschen gegenüber, wie Christus der Sachwalter der Menschen Gott gegenüber ist. Christus tritt vor dem Thron Seines Vaters für die gefallene Menschheit ein. Sein Blut schreit nicht Rache, sondern Vergebung. Er vertritt unsre Sache bei Gott, und der Heilige Geist vertritt die Sache Gottes bei den Menschen und überzeugt die Welt von Sünde, besonders von der Sünde, dass sie den Sohn, der sie vor Gott vertritt, verworfen hat. In dieser Seiner Eigenschaft als Sachwalter Gottes hat sich der Heilige Geist auch an Pfingsten sofort erwiesen und Gottes Prozess gewonnen. An jenem Tag ist es Ihm gelungen, jenen Dreitausend die Augen über die Sünde des Unglaubens zu öffnen; da hat Er den Prozess im Herzen der Menschen siegreich durchgeführt. Sie waren geschlagen, und wo ein Mensch zusammenbricht, wo er, ohne sich irgendwie zu entschuldigen, bekennt: „Ich habe gesündigt,“ da kann der Geist Gottes den Geschlagenen in die Gefangenschaft Christi abführen, ihn beugen unter den Gehorsam des Kreuzes und den Sieg Gottes bis ins einzelne durchführen.