Schriften von Otto Stockmayer
Familien- und Berufsleben zur Ehre des Herrn
Kol 3,16 - 3. NovemberKol 3,16 - 3. November
Lasset das Wort Christi unter euch reichlich wohnen in aller Weisheit.
Der Haushalt des alttestamentlichen Bundesvolkes war göttlich geordnet: „Nach des Herrn Wort zogen sie, und nach des Herrn Wort lagerten sie.“ Das Leben Jesu war auch göttlich geordnet bis ins einzelne, auch in seinen Beziehungen zu den andern Menschen, zu Seinem Jüngerkreis, zu Seiner Mutter und Seinen Brüdern, zu Seinen Freunden. Ergaben sich daraus auch oft Schwierigkeiten, Verwicklungen, Zusammenstösse mit den Interessen andrer, eben durch das treue Gebundensein an den Willen Gottes - durch das Wandeln vor Gott kam alles zur rechten Stunde in den rechten Einklang. „Wenn Du hier gewesen wärest, so wäre unser Bruder nicht gestorben,“ sagt Martha (Joh 11). Ja, und jetzt, Martha? Ist jetzt alles aus? Für Menschen allerdings; für Gott aber nie, solange jemand da ist, der sich weder nach rechts nach nach links aus der Bahn bringen lässt, sondern vor Gott wandelt.
Der Herr Jesus war für die Proben, die in den letzten Tagen Seines Lebens an Ihn herantraten, stufenweise vorbereitet worden. Gott lässt nie Proben an uns herantreten, die nicht für unser dermaliges geistliches Alter taugten; nur wenn man die Vorbereitungsstufen nicht in göttlicher Weise durchgemacht hat, kann es vorkommen, dass die Schwierigkeiten einem über den Kopf wachsen. Da gilt es dann aber Busse tun. Wahre Busse bringt den Lebensgang in Gottes Hand zurück. Eine Busse, die den Lebensgang nicht in Gottes Hand zurückbringt, ist eine verkümmerte, verstümmelte, unklare Geschichte. Wahre Busse bringt des Menschen Weg in Gottes Hand zurück, indem sie sein Herz zu Gott zurückbringt. Da beugt sich das Herz über die Verkehrtheit, dass man seinen Lebensweg selbst in die Hand genommen hat, anstatt ihn in Gottes Hand zu lassen, dass man sein Leben bei Kreaturen oder irgendwie im Dienst sich selbst gesucht hat. Busse ist das Aufwachen eines Menschen, zu dem Gott sagt: „Menschenkind, Ich habe dein Leben einzurichten, nicht du; Ich will dir schon zeigen, wo die Dinge hinaus wollen, wenn es dir darum zu tun ist, es Mir recht zu machen, wenn zur Stunde dein Weg auch noch so verworren ist. Durch die Schwierigkeiten der Umkehr wird unsre Busse erst recht ernst - da merken wir erst, wie verkehrt wir alles gemacht haben, und da kommt die Stunde, wo Gott uns zeigt: „Da habe Ich dich gar nicht gerufen; dies und das war gar nicht Mein Wille.“ Solange wir uns nicht von Gott sagen lassen, wo wir aus dem rechten Geleise, unter falsche Gesichtspunkte geraten sind, kann unser Lebensweg nicht zurechtgebracht werden. Gott ist ein Gott des Lichts, und Er redet. Wenn Er redet, so nimmt ein Menschenleben, ein Charakter, ein Lebensgang eine neue Gestalt an. Gott ist kein Götze, Er will wider dich zeugen; Er will dir sagen, was Ihm in deinem Charakter und deinen Bewegungen auch des äussern Lebensgangs nicht gefällt. Ich bin dein Gott, sagt Er, und bin bereit, mich als solcher an dir zu bezeugen, wenn du nicht mehr dein eigenes Programm machen willst. Ich bin dein Gott, und Ich werde reden. Es gilt also, die Fäden in deiner Berufsstellung und deinem häuslichen Leben zurückzugeben in Gottes Hand und, wenn kein Durchsehen ist, ausharren vor Gott; Er führt neue Situationen herauf.