Maria setzte sich zu Jesu Füssen.
Wenn wir nicht zu den Füssen Jesu niedersitzen und wollen an andern arbeiten, so laufen wir Gefahr, dass wir die Unruhe unsres Wesens auf sie übertragen und sie ein Opfer unsres Eigenwirkens werden lassen. Wir bringen Verwirrung in ihren Gang und stören die Arbeit des Heiligen Geistes an ihnen; wir helfen ihnen nicht aus dem unfruchtbaren Gebiet des seelischen Wesens heraus und binden sie an Nerveneinflüsse, Stimmungen und Bewegungen von aussen her. Man kann eine ganze Gesellschaft in Unruhe erhalten, wenn gewisse Leute sich nicht setzen wollen. Wie soll eine unruhige Welt zum Sitzen und zum Hören der Rede Jesu kommen, solange die Söhne Gottes selbst sich nicht setzen? Wie soll sie überzeugt werden von der Sünde ihrer Unruhe und ihres unruhigen Treibens, wenn die Versiegelten nicht zu ihrer Ruhe eingehen? Wie soll die Welt zur Busse und wie sollen die Erweckten zur Gabe des Heiligen Geistes kommen, wenn die Versiegelten nicht zur Ruhe kommen und im Geist wandeln, indem sie als Sitzende ihre Arbeit tun?
Der Sohn des Hauses hat nie etwas getan, als was Er Seinen Vater tun sah, und nur geredet, was Sein Vater Ihn reden hiess. Gott der Vater öffnete Ihm jeden Morgen das Ohr. Solange du dein Tagewerk sitzend zu Jesu Füssen vollbringst, wird Er auch dir mit jedem neuen Morgen, den Er dir schenkt, neu das Ohr wecken, damit du für die Arbeit schlagfertig bist, und dass, wo du Müden begegnest, Hungrigen und Dürstenden, du ein Wort für sie hast „zur rechten Zeit“, wie wir aus Jesaja 50 gehört haben, ein Wort aus dem Heiligtum, mit Prophetenohr entgegengenommen. Die gottentfremdete, dahinträumende Welt braucht Leute, die in Verbindung stehen mit dem Heiligtum. Müde wollen Worte von oben, frisch aus der Quelle kommendes Wasser, und solches ihnen zuzuführen, braucht es geöffnete Kanäle, ungetrübt von Einflüssen der Eitelkeit und der sichtbaren Welt, Leute, die, wie die rechten Schafe, taub sind für die Stimme der Fremden. Stehen wir in Verbindung mit der obern Heimat, so führen wir den Kindern eines aufgeregten, nervenschwachen Geschlechts Zionsstille und damit Kräfte der obern Welt zu. Solche Leute braucht die Welt, und wehe uns, wenn wir uns vom Herrn nicht zu dieser Aufgabe heranbilden lassen, damit Er in uns verherrlicht werde und wir den Armen dienen, wo und wie sie es brauchen.