Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Eph 4,1 Ps 118,27 - 25. AprilEph 4,1 Ps 118,27 - 25. April
So ermahne nun euch ich Gefangener in dem Herrn, dass ihr wandelt, wie sich’s gebührt.
Jehova ist Gott, und Er hat uns Licht gegeben; bindet das Festopfer mit Stricken bis an die Hörner des Altars.
Paulus konnte, als er vor König Agrippa seine Bekehrung erzählte, sagen: „Und ich, König Agrippa, war nicht ungehorsam der himmlischen Erscheinung.“ Ungehorsam ist Mangel an Gottesfurcht. Die Furcht Gottes ist aller Weisheit und Wahrheit Anfang. Wer sich fürchtet vor Seinem Wort, bricht zusammen. Paulus war nicht ungehorsam. Er stand fortan seinem Herrn zur Verfügung. Eine Damaskusstunde! Jeremia 48,11 steht das merkwürdige Wort: „Sorglos war Moab von seiner Jugend an, und still lag es auf seinen Hefen und wurde nicht ausgeleert von Fass zu Fass, und in die Gefangenschaft ist es nie gezogen: daher ist sein Geschmack ihm geblieben und sein Geruch nicht verändert.“ Auch heute liegt mancher auf den Hefen seiner Frömmigkeit und verbreitet einen bösen Geruch, den Gestank des natürlichen Wesens; er ist nie mit Stricken gefangen geführt und gebunden an die Hörner des Altars, nie Gefangener Jesu Christi geworden. Dabei ist sein Geschmack oder Geschmäcklein ihm geblieben und sein Geruch nicht verändert. 2. Korinther 2,14 bedeutet in erster Linie „der über uns siegt.“ Es ist ein Wort, das nur noch einmal vorkommt im Neuen Testament (Kol 2,13), wo der Herr triumphiert hat über diese Fürstentümer. Sieg kann der Herr uns geben und uns ausrüsten, den Geruch Seines Namens und Seiner Erkenntnis von Ort zu Ort zu tragen, nur so weit, als Er über uns siegt, uns in die Gefangenschaft hat abführen können. Die noch nicht in Gefangenschaft geführt, tragen Geruch und Gestank ihres eigenen Wesens umher durch die Welt und Gemeinde, und wenn der Herr sie wegnehmen will von ihren Hefen, so schreien sie Ach und Weh. Sie haben nie Seine Herrlichkeit erkannt und haben nie geahnt, dass es keine höhere gibt, als der Gefangene Seiner Majestät zu sein und dann einen Herrn der Herrlichkeit zu haben, der über uns verfügt. Ich bin der Gefreite meines Gottes, und kein Menschenkind kann mehr über mich verfügen. Versuche es nur einmal, die Diener hoher Häuser für dich in Anspruch zu nehmen. Das aber ist höchster Adel: Der Gefangene, der Gebundene des Herrn zu sein.
Das Zentral- und Elementarlicht ist das, dass dir Christus am Horizont erscheint. Alle Bekehrung gründet sich auf himmlisches Gesicht. Es braucht nicht genau so zuzugehen wie dort bei Damaskus; aber dass durch die Predigt des Wortes dir Christus erscheint, lebendig in deinen Horizont tritt, während du bisher nur einen Gefühls-Christus hattest, - und dann wächst du auf und merkst, das du es mit Ihm zu tun hast, nicht mit Schwärmerei oder Auffassung, sondern mit dem Herrn der Herrlichkeit. Willst du Sein Gefangener sein? Du musst wissen, was du willst.
Gott hat uns Licht gegeben: Stricke her! Wer sich noch nicht hat binden lassen, der hat das wahre Licht noch nie geschaut oder hat damit gespielt, und es hat sich wieder verzogen und verflüchtigt. Stricke her, zu binden das Festopfer, Gefangene des Herrn aus uns zu machen!