Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Inhaltsverzeichnis
Maria setzte sich zu Jesu Füssen.
Willst du zu rechter Zeit in Kraft aufstehen können, so musst du dich zu Jesu Füssen setzen und im Geist sitzenbleiben, auf Seine Rede hörend. Du musst mit allen Fibern und Fasern deines Wesens Sein Gefangener werden, musst dich erst von Schule zu Schule führen lassen, bis du merkst: meine Sache ist nichts. Paulus, der „mehr gearbeitet hat als sie alle“, hat gelernt, sitzend zu arbeiten sein Leben lang, wie wir aus 1. Korinther 15,10 gelesen haben: „Nicht ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist.“ Das heisse ich sitzend arbeiten, wenn man sich bewusst ist, dass die Gnade in uns arbeitet. Was die Gnade nicht in uns wirkt, hat keinen Wert für die Ewigkeit, ist keine Frucht, die da bleibt. Bleibende Frucht findet sich nur, wo jemand Rebe geworden am göttlichen Weinstock, und das wird man nur, indem man sich setzt zu Jesu Füssen und auf Ihn hört. Mit Seinem Wort nehmen wir Seinen Geist in uns auf, und so mit Ihm zusammengebunden tun wir keine Reichsgottesarbeit und keinerlei Tagewerk mehr aus dem eigenen Geist, sondern lassen uns von Ihm unterweisen und ausrüsten für das, was Er sich vorgenommen, für die Arbeit, die Er uns bestimmt hat. Es gibt nur einen Baumeister im Reich Gottes, das ist der Heilige Geist. Seine Lehrlinge müssen wir werden, müssen sitzen und absitzen, mit all unserm Denken, Tun und Lassen die Gefangenen des Herrn werden. Sind wir das schon geworden? Sind wir es geblieben? Oder haben wir uns von den Wogen der Zeit und der Verhältnisse, vom Drang der Arbeit wieder wegreissen lassen von Jesu Füssen?
Gottes Führung fordert Stille.
Wo der Fuss noch selber rauscht,
Wird des ew’gen Vaters Wille
Mit der eignen Wahl vertauscht.
Erstellt: 18.08.2024 07:03, bearbeitet: 24.08.2024 02:39