Der Herr, Herr hat Mir das Ohr geöffnet; und Ich bin nicht ungehorsam und gehe nicht zurück.
Da kommt nun eben diese Sache mit dem durchbohrten Ohr herein. Eins der ersten Statuten, die Gott bei der Gesetzgebung Seiner zehn Gebote hat verkündigen lassen vom Berge Sinai, ist in 2. Mose 21,2-6. Da führt uns die Schrift das Gesetz für hebräische Knechte vor. Wenn ein Hebräer einen Hebräerknecht kaufte, so galt folgendes Gesetz: Sein Herr könne ihn nur sechs Jahre haben, mit dem siebenten ging der Knecht frei aus. Wenn nun mit Beginn des siebenten Jahres der Knecht sagte: „Ich gehe nicht fort, ich habe meinen Herrn lieb, ich bleibe,“ dann wurde er für immer der Knecht seines Herrn. Da kam kein sechstes und siebentes Jahr mehr, da war’s geschehen um seine Freiheit. Und dann wurde dieser Knecht vor die Türpfosten des Hauses gebracht, und in der Gegenwart der Richter wurde ihm von seinem Herrn das Ohr mit einem Pfriemen durchbohrt zum Zeichen, dass er nun sein Knecht sei für ewig, für immer, für sein ganzes Leben. Es gibt Leute, die jedem und jedem Herrn dienen wollen und die dann wieder sich selbst dienen, und Menschen, die der Eitelkeit dienen, ihren eigenen Gedanken und Zielen nachgehen. Es ist ihnen das Ohr nicht durchbohrt worden. Ihr Herz ist noch nie ganz gewonnen worden für den Herrn, und es verlangt sie immer wieder nach Freiheit. Es wird ihnen zu viel, ihrem Herrn mit allem, was sie sind und haben, angehören zu müssen. Es ist ihnen ein Müssen. Nun, sie können wieder gehen; der Herr will keine gezwungenen Knechte. Aber es gibt andre, die haben sich dem Herrn zur Verfügung gestellt auf Grund des vom Herrn dargebrachten Opfers. Sie haben ihren Herrn kennengelernt und lernen Ihn jeden Tag mehr kennen. Die haben ihren Herrn erprobt als treu und herrlich. Die wollen um keinen Preis mehr frei werden und würden beben und erzittern bei dem Gedanken, der Herr würde sie fortjagen. Die verlangt es nicht mehr nach Freiheit des Fleisches. Sie wissen, jeder Moment, der nicht Gott geweiht ist, ist verloren. Sie haben lange genug die Welt gekostet und falsche Freuden; und dann haben sie erkannt, dass es nur Gebundenheit ist und Knechtschaft, wenn man sich an die Menschen, an sein eigenes Bild, an den Betrug der Sinne verkauft, und sie haben sich die Ohren durchbohren lassen, und sie sind auf Grund des am Kreuz geflossenen Blutes eingetreten in den Neuen Bund, der sie zu Leibeigenen des Herrn macht für Zeit und Ewigkeit.