Christus hat geliebt die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben, auf dass Er sie heiligte, und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, auf dass Er sie sich selbst darstellte als eine Gemeinde, die herrlich sei, die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder des etwas, sondern dass sie heilig sei und unsträflich.
War es des Apostels Paulus heiliges Ziel, die Gemeinde als eine „reine Jungfrau.“ Christus zuzuführen, - wie könnte der Heilige Geist die Gemeinde nehmen, wie sie ist, voller Flecken und Runzeln, mit Makeln behaftet, und sie Christus darstellen? Wir sehen, Pauli Dienst konnte nicht den göttlichen Charakter dieser Jungfrau zur Ausgestaltung bringen, denket ihr, der Tod werde mehr ausrichten?, mehr als der Heilige Geist durch Gottes Wort auf Grund des vergossenen Lammesblutes?
Niemals, Geliebte, aber - unser Gott kann warten. Hat Er schon im Alten Bund bei aller Untreue des Volkes Israel dem Überrest desselben Treue bewahrt, - wie könnte Er die neutestamentliche Gemeinde, Seine berufene und erwählte Braut, die aus Seiner Seite genommene Gehilfin, die aber auch nicht treu gewesen ist, - gänzlich aufgeben und verlassen? Nimmermehr! Aber der Herr behandelt sie nicht wie eine Sklavin, Er respektiert ihre Freiheit: „Dass ihr nicht wecket noch aufwecket die Liebe, bis es ihr selber gefällt (Hld 2,7; 3,5; 8,4). Er zwingt nicht Seine Erwählten, Ihm zu folgen.
Jesus Christus ist uns zur Weisheit gemacht von Gott, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung (1Kor 1,30), damit unser Geist ganz samt Seele und Leib durch und durch geheiligt werde, so dass Gott vor Teufel und Hölle und vor dem ganzen Universum gerechtfertigt ist, wenn Er diejenigen, die bereit sind für die Ankunft Seines Sohnes vom Himmel, d. h. die Seinem Bild gleichförmig (Röm 8,29) gemacht sind, - hinaufnimmt in Seine Herrlichkeit.
Selbst das Sehnen nach Heiligung und Bereitung ist ein jämmerliches Ding, wenn es nicht in die Ausgestaltung derselben führt. In all deinem Verlangen nach Reinigung und Heiligung drehst du dich im Kreise, solange du noch in deinen Fortschritten Befriedigung suchst. Hast du denn noch nicht verstanden und durchgeschaut, dass wir „berufen, gerechtfertigt, geheiligt, verherrlicht“ werden (Röm 8,29) nicht um unsertwillen, sondern weil einer im Himmel wartet, dass Seine Gehilfin für Ihn bereit werde? Dafür verliess Er den Thron der Herrlichkeit. Weder Engel noch Erzengel konnten Ihm genügen; Seine Gehilfin musste aus Seiner Seite genommen werden, Fleisch und Bein von Ihm selber. Er nahm unsre menschliche Natur an sich, damit Gott verherrlicht werde durch Umwandlung des Menschen in Seine göttliche Natur. „Er hat die grössten und kostbaren Verheissungen geschenkt, dass ihr durch dieselben Teilhaber der göttlichen Natur werdet.“ „Seine göttliche Kraft hat uns alles in Betreff des Lebens und der Gottseligkeit geschenkt“ (2Pet 1,3.4), dass wir, die wir unsrer ersten Natur nach Kinder der Erde waren, Himmelskinder würden, damit der König der Könige, das Lamm auf dem Thron, in uns Seine Gehilfin finde.