Die ihr durch Ihn glaubet an Gott, der Ihn auferweckt hat von den Toten und Ihm die Herrlichkeit gegeben, auf dass ihr Glauben und Hoffnung zu Gott haben möchtet.
Mit der Auferweckung von den Toten hat Gott Seinem Sohn Herrlichkeit besondrer Art gegeben, eine Herrlichkeit nach dem Wort: „Wenn das Weizenkorn in die Erde fällt und erstirbt, so bringt es viele Frucht.“ Wenn die Bewohner Nazareths einerseits dafür verantwortlich waren, dass sie gleichgültig an Jesus vorübergingen, so waren sie doch zurzeit unfähig, zu erkennen, wer der eigentlich war, der unter ihnen wandelte. Wer glaubt unsrer Predigt? Wer versteht sie, und wem ist der Arm des Herrn geoffenbart? Solange das Weizenkorn nicht in die Erde gesunken, bleibt es allein, und das Herrlichkeitsleben, das Er gelebt, wird erst durch Tod, Auferstehung, Himmelfahrt und Ausgiessung des Heiligen Geistes Eigentum der Seinen. „Wenn Er, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird Er von dem Meinen nehmen und euch verkündigen.“ Er wird euch nicht bloss ein schönes Bild vor Augen stellen, sondern von dem Meinen nehmen, euer tiefstes Inneres aufschliessen und tief in die Wurzelgebiete eures Seins und Wesens Keime ewigen Lebens einsenken. Das ist Herrlichkeit, Vervielfältigung ins Unendliche, Ausstrahlung in einer Weise, dass die Verlornen die Strahlen fassen können. Ausstrahlung der Herrlichkeit ist zugleich Öffnung der Augen, Ohren und Herzen durch den Geist.
„Gott hat Ihm Herrlichkeit gegeben“ - Macht, Sein Wesen auszustrahlen durch den Geist, Macht, Keime Seines Wesens in Seine Kinder niederzulegen - Macht, in Menschenkindern geboren zu werden. Das ist Herrlichkeit ins Unendliche, Fähigkeit, ins Unendliche vermehrt zu werden. Das Gegenteil von Verwesung, von Abgeschlossensein ist Vermehrung, Ausstrahlung des Lichtglanzes der Ewigkeit und des Ihm innewohnenden Lebens.
„Denn Er hat Ihm Herrlichkeit gegeben“ - Macht, sich mitzuteilen, Fähigkeit der Vervielfältigung, - „auf dass euer Glaube und eure Hoffnung zu Gott seien.“ War Er doch gekommen, um die verlornen Menschen wieder mit ihrem Gott zusammenzubringen! Nachdem Er sich selbst Gott geheiligt hat - und Er hat es getan, damit auch wir Gottgeheiligte seien in Wahrheit, - liegt da ein unendliches Kapital für den Heiligen Geist zur Verwertung, ein verborgenes Christusleben, dessen Keim der Heilige Geist in unsre Seelen einsenkt und das Er still und in heiliger Keuschheit in allen denen ausbildet, die einen Sinn für Göttliches haben, die diesen Keim hochhalten, die lieber sterben würden, als das Heilige verwüsten oder Gras darüber wachsen zu lassen.