Wenn aber dies anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebt eure Häupter, darum dass sich eure Erlösung naht.
Jeder gründlich Bekehrte kommt durch die Gnade Gottes früher oder später einmal auf den Punkt, wo er vor dem Tod keine Furcht mehr hat. Oft ist aber in Bezug auf die drückenden Ereignisse, die dem Kommen des Herrn vorausgehen und von denen in unserm Schriftwort geschrieben steht, in dem physischen, nervösen Organismus der dem Herrn Geheiligten noch eine gewisse Bangigkeit. Manche haben noch Furcht, nicht vor dem Tod, sondern vor dem, was sie erleben, ehe der Herr kommt. Aber was sagt Paulus 1. Korinther 3,21? „Alles ist euer,“ Leben und Tod. Das Leben ist ja auch euer, nur gebt eure Rücksicht auf euer eigenes Leben auf; im Grund steckt doch Leidensfurcht dahinter, dass man vom Herrn pensioniert werden möchte. Wenn der Herr dich ruft zum Märtyrertod, dann gehe hin, aber so wie Paulus, der sagen konnte: „Hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der Herr an jenem Tage, der gerechte Richter, geben wird; nicht mir aber allein, sondern auch allen, die Seine Erscheinung liebhaben.“ O dass doch dein Leben nicht enden möchte im Nebel, sondern dass es eine Lücke ins Reich der Finsternis hineingerissen haben möchte! Wirket, bis dass Er kommt! Lerne von Tag zu Tag dem Herrn vertrauen, dass Er auch deine Welt überwunden hat und dass dein Leben, wie es sich auch gestalten möge, eine dir geschenkte Gabe ist. Sich heraussehnen, das ist keine Herrlichkeit; bei wem die Herrlichkeit durchgebrochen ist, der erhebt das Haupt und wartet. Was oben uns erwartet, muss hier im Glaubensleben sich schon Bahn gebrochen haben.
Die Ewigkeit hängt ab von der Art, wie wir die Zeit mit allem Drückenden nehmen, und wer auf den Herrn wartet, wartet von Tag zu Tag auf neue Gnade, die mit dem Kommen des Herrn zusammenhängt. „Habt die Lenden eures Gemüts umgürtet, lasst euch nicht erschrecken, nicht verlocken, seid nüchtern und hoffet völlig auf die Gnade, die euch gebracht wird beider Offenbarung Jesu Christi.“ Wo die alte Gnade nicht mehr reicht, da hofft auf eine neue Gnade, die sich offenbart, je näher der Herr kommt, die mit den Morgenstrahlen gebracht wird, wenn Er kommt. Da erheben die milden Streiter das Haupt. Die Gnade wird uns entgegengebracht; darum hofft zielbewusst „auf die Offenbarung Christi und die Gnade mit Ihm. Lasst euch das Ziel nicht verrückten und harret aus; denn noch über ein kleines, und der Kommende wird kommen, heisst es Hebräer 10,37. Solche Gnaden- und Herrlichkeitskinder, in das Morgenrot der Ewigkeit getaucht, das sind Wirklichkeiten. Aber habt den Mut, zu leben; das Leben ist unser. Er legt uns Seine Hand aufs Haupt und sagt: „Ich war tot, und siehe, Ich lebe. Ich lebe, und ihr sollt auch leben. Ich habe die Schlüssel des Todes und der Totenwelt.“ Die hat Er mit hinausgenommen in den Himmel. Alle Fragen des Lebens und des Todes sind und bleiben in der Hand des Herrn, bis Er kommen wird.
Wir warten Dein, o Gottessohn,
und lieben Dein Erscheinen;
wir wissen Dich auf Deinem Thron
und nennen uns die Deinen.
Wer an Dich glaubt,
Erhebt sein Haupt
End siehet Dir entgegen;
du kommst uns ja zum Segen.