Mose und Elia redeten mit Ihm von Seinem Ausgang.
Es gibt im Alten Testament wohl auch Männer, in deren Leben, Gang und Dienst uns kein augenfälliger Flecken entgegentritt, wie z. B. ein Elisa, ein Samuel. Warum sollte Gott nicht auch im Alten Bunde vermocht haben, Seine auserwählten, gesalbten Knechte tadellos hindurchzubringen? Aber bei den Gestalten, die die eigentlichen Repräsentanten des Alten Bundes waren, Mose und Elia, musste es sich in entscheidender Stunde ausweisen, dass dieser Bund die Ausrüstung nicht geben konnte, auszuharren bis ans Ende. Es war nicht etwas Zufälliges bei ihnen; es konnte nicht anders sein!
Und du? Eine ganze Woche, einen ganzen Monat ist es vielleicht gut gegangen mit dir, und dann, o wie schade, gibt es einen Rückschlag. Hat der Alte Bund seine Aufgabe an dir nicht erfüllen können, liegst du noch nicht als Überwundener zu den Füssen Jesu, bist du mit den innersten Wurzeln deines Lebens noch nicht eingegangen ins Heiligtum, in die unauflösliche Verbindung mit Ihm, so magst du noch so treu und aufrichtig dich hingeben, es kommt eine Stunde, vielleicht nur eine Viertelstunde, da sich’s ausweisen wird, welches Bundes Kind du bist. Neutestamentlicher Glaube hält Stand in der Feuerprobe. Nur das Blut des Lammes öffnet den Weg ins Heiligtum, in die unauflösliche Verbindung mit Gott. Der Dienst des Alten Bundes konnte gefallene, fleischlich gewordene Menschen nicht in diese tiefste Lebensverbindung mit Gott bringen. So wenig als Israel im Bunde bleiben, so wenig als Mose und Elia den Bund tadellos durchführen konnten, ebenso wenig kann ein Petrus im Augenblick, da ein neuer Bund aufgerichtet werden soll, dem Herrn nachfolgen in Sein Sterben. In Gethsemane, wo der Finsternis Macht gegeben war wie nie sonst, da lernen die Jünger die Grenzen alttestamentlicher Bundestreue kennen. Aber in diese Geburtsschmerzen, in die Tiefen der Wunden, an denen ein Petrus geblutet hat, senkt Gott den Grundstein des Neuen Bundes ein, den Felsen Christus, unsern Bürgen, mit dem Gott den Bund geschlossen. Christus hat sich bei Seinem Vater verbürgt, diejenigen, die Ihm als neuem Bundesstifter vertrauen, durch eben dieses Todes Tür hindurch und hineinzubringen ins innerste Heiligtum, dahin, wo sie nicht mehr angetastet werden können, wo sie ohne Straucheln bewahrt werden auf den Tag Seines Wiederkommens. Kinder des Neuen Bundes können straucheln, aber sie müssen nicht mehr straucheln. Straucheln sie, so muss auch diese Erfahrung dazu dienen, sie tiefer und völliger einzuwurzeln in den Felsengrund Jesus Christus, und sie müssen lernen, sich zu nähren von dem Blut des Lammes (Joh 6,53).