Siehe, es hat überwunden der Löwe, der da ist vom Geschlecht Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und zu brechen seine sieben Siegel.
Auf der Höhe neutestamentlicher Offenbarung zeigen sich die beiden Bilder aus zwei Polen der Schöpfung - Löwe und Lamm - einander begegnend in der Herrlichkeit. Der Löwe ist das stärkste Tier, das Symbol der Kraft und Stärke in der Tierwelt. - „Es hat überwunden der Löwe.“ Ja, es bedarf einer Löwenkraft zur Wiederbringung alles dessen, was die Sünde zerstört hat. „Und ich sah“ - was? Einen Löwen, der andre zerriss? Nein, ein zerrissenes Schaf, ein geschlachtetes Lamm - ein Lamm wie geschlachtet, das an Seinem ganzen Wesen noch die Spuren des Geschlachtetseins trägt, das aber jetzt sieben Hörner hat (Vers 6). Das Horn ist das Symbol der Kraft. Aus der Lammesnatur wachsen Hörner heraus. Das geht über die Natur. Lämmer haben keine Hörner, aber das geschlachtete Lamm hat deren sieben. Aus Seinem Tod ist Ihm die Macht erwachsen, alles wiederzubringen, alle Fürstentümer und Gewalten. Dadurch, dass Er Sein Leben nicht liebhatte bis zum Tod, ist Er zum Löwen geworden, dem die ganze Geisteswelt huldigt, weil eine Kraft in Ihm offenbar wurde, die Gott niemand geben konnte ausser Ihm. Gott hat dem Lamm für Seinen Sterbensweg den ewigen Geist in Seiner ganzen Fülle gegeben, und durch den ewigen Geist ist Er den Lammesweg gegangen, hat Er sich geopfert, ist Er zum Lamm geworden und hat für Seine Nachkommenschaft Seinem Namen Bahn gebrochen. Wenn der Löwe als Lamm mehr denn Löwenkraft geoffenbart hat, dann wird Er Samen haben - Leute, denen der Geist die Augen geöffnet hat für die Herrlichkeit des alles duldenden und nun über alles triumphierenden Lammes. „Herrlichkeit ohne Ende die Herrlichkeit des Lammes.“
Wohl dem, an dessen Horizont diese Herrlichkeit einmal aufgegangen ist; wohl dem, der sie so tief zu Herzen gefasst hat, dass ihm das Stillesein des Vertrauens dem Löwen aus Juda gegenüber zur zweiten Natur wird! - Das ganze Weltall liegt zu Seinen Füssen. Er ist das Haupt der Gemeinde, gebt Ihm die Ehre!
Sollt’ ich Deinen Kelch nicht trinken,
Da ich Deine Klarheit seh?
Sollt’ mein Mut noch wollen sinken,
Da ich Deine Macht versteh?
Meinem König will ich trauen,
Nicht vor Welt und Teufel grauen,
Nur in Jesu Namen mich
Beugen hier und ewiglich.