Christus unsre Heiligung.
In Josua 6 finden wir, wie wir gesehen haben, das Doppelte, das in dem Wort verbannen liegt: Erstens, was das Feuer zerstören konnte, musste vernichtet werden, Menschen, Vieh und Habe. Wer aber etwas von dem Verbannten für sich behielt, kam selber unter den Fluch, wie wir das aus der Geschichte Achans wissen. Zweitens, was das Feuer nicht verzehren konnte, wie Silber und Gold und alle ehernen und eisernen Geräte, das sollte in den Schatz des Hauses Gottes gebracht werden zum ausschliesslichen Gebrauch im Heiligtum, nicht mehr vorhanden für menschliche, irdische, weltliche Zwecke. Sie sind „hochheilig dem Herrn.“ Belsazars Verbrechen in jener letzten schrecklichen Nacht seines Lebens war, dass er befahl, goldene und silberne Gefässe aus dem Heiligtum zu bringen, und er, seine Gewaltigen und seine Weiber aus dem tranken, das dem Herrn geheiligt war.
Die Kanaaniter waren die Erstlingsfrucht einer sündigen Menschheit und erfuhren das Gericht, welches alle erwartet, die in der Sünde verharren. Sie mussten gänzlich zerstört, verbannt (geheiligt) werden, damit das Volk Gottes das Land für Jehova einnehmen und Seinen Zwecken darin dienen konnte. Die goldenen und silbernen Gefässe und was dem Feuer widerstand, sollten dem Volk ein Wahrzeichen davon sein, dass alles im Lande Jehovas Eigentum war. Wäre nicht Jesus Christus das Lamm gewesen, „zuvor erkannt vor Grundlegung der Welt“ (1Pet 1,20), so wäre Adam verflucht worden, wie die Erde verflucht wurde, wie die Kanaaniter unter den Fluch kamen. Die Sünde wirkt Fluch und Vertilgung.
Was die Zerstörung Jerichos vorbildlich nach beiden Seiten darstellt, das hat Jesus erfüllt durch Sein „Sich-selber-heiligen.“ Schon Seine Fleischwerdung war ein Akt der Weihung und Aussonderung für Gott. Es war Darbietung Seines Menschenlebens in der Demütigung und Entleerung Seiner selbst. Wir werden nie herausfinden können, in welchem Moment Seines Lebens Er am völligsten Gott geheiligt war. Nichts war für Ihn selbst, alles für Seinen Vater, in der Kraft Gottes Seinem Gott dienend, in jeder Faser Seines Wesens, in jeder Bewegung Seiner Seele „hochheilig dem Herrn.“
Zuletzt kam das Grösste, der Durchgang durchs Feuer in Gethsemane und am Kreuz. Das letzte Wort Seines Opferlebens war: „Es ist vollbracht!“ Er wurde zum Fluch für uns, sonst hätten wir alle den Weg der Kanaaniter und ihrer Städte gehen müssen, wären dahingegeben in das ewige Feuer. Aber nun sind wir geheiligt nach beiden Seiten hin, erstens völlig durch das Feuer des Fluchs gegangen, weil Er für jeden den Tod schmeckte (Heb 2,9), zweitens Gott hochheilig, Sein Eigentumsvolk. Wahre Heiligung wird nur auf dem Boden des Verfluchtseins erreicht.