So lasset uns nun Fleiss tun, einzukommen zu dieser Ruhe.
Jetzt, solange ein Heute noch da ist, ehe die Wehen der Letztzeit losbrechen, jetzt geh zu deiner Ruhe, denn das lebendige Wort ist lebendig, mächtig, scharf eindringend in die Wurzeln deiner Unruhe und deines ruhelosen Wesens. Denn Unruhe ist, wo du nicht mit Gott verbunden bist. Du brauchst kein Mörder zu sein wie Kain, der den Stempel seiner Unruhe mit sich trug, - es tragen ihn doch alle Nachkommen des ersten Adam. Die Kinder des zweiten Adam gehen ein in die Ruhe, aber auf welchem Weg? - Durch den Glauben, sich dem Worte Gottes anvertrauend, das vielen nur Unruhe zu bieten scheint und dem sie ausweichen, weil es sie aus einer gewissen fleischlichen Ruhe aufschreckt. Es gibt eine Kirchhofsruhe, die Ruhe der Toten, die Ruhe derjenigen, die sich mit diesem armseligen Leben zurechtgefunden. Aber im Wort kommt der Geist des neuen Josua zu ihnen, der sie aus dieser Kirchhofsruhe auftreibt, bis sie schliesslich in die Sabbatruhe kommen. Sie wollen die Leerheit und Nacktheit und Haltlosigkeit ihres Lebens sich nicht eingestehen, sie wollen mit ihrem Innersten nicht in das Licht des Wortes Gottes kommen, sie haben Angst. Es geht nur durch Unruhe in die Ruhe des Volkes Gottes hinein. Es heisst hier wörtlich: „Und ist durch die Himmel gegangen“ (Vers 14). Ehe Er durch die Himmel gegangen ist, ist Er nach Epheser 4 durch die Hölle, durch die tiefsten Tiefen gegangen. Ehe der grosse Josua uns aus der Totenruhe oder aus der Unruhe des Jagens und Schaffens in die Ruhe des Himmels einführt und uns als Seine Gebundenen, Seine Siegestrophäe mit sich durch die Himmel führt zum Throne hinauf, muss Er vorher mit Seinem Schwert, der schneidenden Macht des lebendigen Logos, da, wo wir Himmel und Hölle, Fleisch und Geist vermischt haben, bis in die untersten Gründe unsres Wesens hinabsteigen und Licht schaffen. Nur da, wo Christi Geist und Wort hinunterdringt, nur da wird es licht, und das geht nicht anders als durch Scheidung. Da gibt es keine Gebiete unsrer Gedanken und Sinne und Absichten, die Er nicht durchforscht (Die französische Übersetzung sagt: „Hintergedanken.“ Das sind die untersten Orte, die hintersten Winkel, wo sich das Eigene versteckt, das Geniessenwollen, der Wurm, der immer wieder Unruhe schafft.). Dort hinunter, in diese untersten Orte, diese hintersten Winkel dringt der Logos mit Seinem Schwert und scheidet. Es kommt nichts in unserm Leben zustande, es wird zur Last, zu einer Befleckung des Gewissens. Man muss gereinigt werden von toten Werken, von allem, was man zustande gebracht hat, ehe man den Logos in die untersten Orte hat steigen lassen, in die Quellen unsres Lebens, in Fleisch und Geist.
So fährt dieses Schwert daher und scheidet, damit wir stille werden vor Gott, und unser Wirken im tiefsten Grunde ist ein „Gott Raum geben“, eine Anbetung im Geist und in der Wahrheit. Deswegen braucht der Logos das Schwert für diejenigen, die zur Ruhe kommen wollen und die nicht durch das Getriebe des Tages in Unruhe kommen sollen, weil Gott dann die innersten Fäden ihres Geistes besitzt und im Zentrum des Menschengeistes thront. Da kann dann etwas Neues entstehen.