Da sprach Ich: Siehe, Ich komme (im Buch steht von Mir geschrieben), dass Ich tue, Gott, Deinen Willen.
Vor Seiner Menschwerdung, ja sogar schon vor der Schöpfung folgte Jesus, der Sohn Gottes, dem leisesten Wink Seines Vaters und war stets zu dessen Verfügung. In Ihm erschuf Gott die Welt, und als die Zeit erfüllt war, „entäusserte Er sich selbst“ und nahm Menschengestalt an, damit der Vater einen Mann in dieser Welt habe, ein Glied des Menschengeschlechts, dessen Ohr allezeit offen war für Gott, der mit Freuden den Willen Seines Gottes tat von Seiner Kindheit an bis zum Tod am Kreuz. Nie hat es einen Augenblick in Seinem Leben gegeben, in dem Gott nicht Sein Ohr hatte. Er war der Knecht Jehovas. Gott hatte Ihm zur Vermittlung Seiner Gedanken eine Jüngerzunge gegeben, und von Seinem ersten bis zu Seinem letzten Atemzug redete Er nie eigene Worte, sondern immer nur durch den Geist Gottes, niemals als Gelehrter, sondern in beständiger Abhängigkeit vom Heiligen Geist als ein Belehrter, der Seine Befehle und Weisungen von Gott direkt empfing. Es hungerte und dürstete Ihn schon als Kind nach der Milch des Wortes Gottes, und sobald sich Ihm Gelegenheit bot, andre Lehrer als die Seiner Vaterstadt das Wort Gottes erklären zu hören, benützte Er dieselbe und vertiefte sich im Tempel dermassen in die Heilige Schrift, dass Er alles andre darüber vergass. Er war Joseph und Seiner Mutter jederzeit untertan; aber dort im Tempel hatte Gott Sein Ohr, und der Gedanke, ob sich Seine Mutter Sorge um Ihn machen werde, durfte nicht störend auf den Verkehr mit Seinem himmlischen Vater einwirken (Lk 2,48). Und wie schon als zwölfjähriges Kind, so folgte Er während Seiner ganzen Amtstätigkeit, ohne auf Freunde oder Feinde Rücksicht zu nehmen, der Leitung Seines Vaters. Er konnte den Jairus mit seinem Jammer um sein sterbendes Töchterlein stehenlassen und zuerst einer andern Seele, die Seiner bedurfte, Hilfe spenden. Er war nie in Eile, sondern lauschte in steter Abhängigkeit von Seinem Vater auf dessen Leitung und tat oder sagte nie etwas, ehe Er Weisung von oben empfangen hatte. Dieser Mann war unser Heiland, mein Heiland, und Er kam in unser Fleisch hernieder und machte eine Menschenexistenz durch, um den Beweis zu liefern, dass es nicht nur möglich ist, sogar als ein mit dem Heiligen Geist Getaufter in völliger Abhängigkeit von Seinem Gott auf Erden zu leben, sondern auch zu sterben.