Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Inhaltsverzeichnis
Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Familien- und Berufsleben zur Ehre des Herrn
1Pet 5,7 - 15. November1Pet 5,7 - 15. November
Alle eure Sorge werfet auf Ihn; denn Er sorgt für euch.
Auch im Vaterunser steht die Bitte: „Unser täglich Brot gib uns heute“ im Mittelpunkt, und zwar mit allem, was die Brotfrage in sich schliesst. „Mangelt jemand Weisheit, so bitte er von Gott.“ Wir wissen ja gar nicht, in welche Lage wir heute kommen, also bitten wir: „Gib uns Brot, Leitung, Bewährung, Erquickung, wenn letztere nötig ist, Ermutigung - kurz, alles was wir bedürfen. Sorge für uns, Herr; wir legen die Sache in Deine Hand; die Fragen, welche der Regelung warten, ordne heute, wie Du gestern getan hast.“ Es muss alles aus unsern Händen in Gottes Hand kommen, und die äussern Schwierigkeiten sind nur die geheimen Fäden, durch die Gott allmählich den ganzen Menschen zu sich zieht. Durch alles hindurch will der Herr Kinder haben, die Ihm vertrauen, Heilige, die Ihn loben. Die gleiche Welle, die uns gestern halb verschlungen hat, trägt uns heute tiefer ins Tal der Demütigungen hinab und höher hinauf in die Gemeinschaft mit dem Herrn.
Jetzt werdet einmal still, und was ihr von schweren Lebensfragen, von Arbeits- und häuslichen Fragen auf euch liegen habt, das legt gewissenhaft und ehrlich zu den Füssen des Herrn nieder, der wirken wird, während Er jetzt mit dir redet, und der deiner ganzen innern und äussern Haushaltung von heute auf morgen eine andre Gestalt geben kann, wenn du Ihn endlich einmal verstehst und anbeten lernst, anstatt zu sorgen. Vielleicht soll es dazu kommen, dass es nicht mehr reicht, dass keine Existenzmöglichkeit mehr für dich vorhanden ist, aber nur damit der Herr Seine Herrlichkeit offenbaren könne, und zwar nicht nur auf dem Berg, sondern auch im Tal, nicht nur in Bezug auf das Brot, sondern auch in Bezug auf deinen Leib. Das Brot dient zur Stärkung des Leibes; nagt aber ein geheimer Krankheitsstoff an unserm Leib, so kann das Brot nicht heilen. Wir dürfen dem, dessen Güte ewig währt, auch unsre Krankheit bringen; das gilt für alle Zeiten. Trachte am ersten nicht nach Brot, sondern nach dem Reich Gottes, danach, dass Gott zur Herrschaft komme - und nach Seiner Gerechtigkeit, danach, dass du es Ihm recht machst; für alles übrige wird Er dann sorgen.
Erstellt: 18.08.2024 07:03, bearbeitet: 26.08.2024 01:47