Christus unsre Heiligung.
Dieweil wir nun solche Verheissungen haben, meine Liebsten, so lasset uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und fortfahren mit der Heiligung in der Furcht Gottes (2Kor 7,1). Wo du ein Stück unreinen Fleisches oder Geistes in dir entdeckst, sollst du wieder zurückgehen auf 1. Korinther 1 und Hebräer 10: Herr, hast Du mich nicht geheiligt, reicht Dein Blut nicht auch in meine Phantasie, vielleicht in meine Traumbilder hinein? Los von etwas werden wir nur, soweit wir uns an Jesus hängen und von Ihm erwarten, dass Er, die Sonne der Gerechtigkeit, uns in jedem einzelnen Punkt wieder aufgehe in Seiner Herrlichkeit und Erlösungskraft in dem, was Er längst für uns vollbracht hat und was der Heilige Geist stufenweise für uns aufschliesst. Es geht oft in die Gebiete des Stimmungs- und Seelenlebens hinein. Wenn man einmal in der Gerechtigkeit steht und darin fest geworden ist, es Gott um jeden Preis recht zu machen, da lässt man dem Herrn die Macht und hat unter Umständen in jedem einzelnen Departement, in das der Geist uns führt, sein Pniel, sein „ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn.“ Jeder Durchbruch bedingt ein völligeres Zerschlagenwerden, ein völligeres Dastehen in seiner Nacktheit. Und doch heisst es von den Gewohnheiten, die wir nicht überwinden können, immer wieder: Bring sie her zu Mir! Wenn wir den Gürtel nehmen und die Lenden unsrer Gedankenwelt gürten, und sie flattern immer wieder auseinander, und wir bringen sie nicht in Gebundenheit und Zucht, da heisst es: Ihn nicht lassen, bis Er uns wieder ein Stücklein Seiner Herrlichkeit geoffenbart hat: „Setze dich zu Meiner Rechten, bis Ich deine Feinde zum Schemel deiner Füsse lege.“
Und das ist unser Vorrecht, die wir Glieder Christi sind. Er hat über alles gesiegt. So nehmen wir ab! Es ist alles Eindringen in praktische Heiligung, alles Umgestaltetwerden in Jesu Bild, alle stufenweise Loslösung von Unsauberkeit - stufenweises Abnehmen unser selbst und zugleich ein stufenweises Zunehmen im Herrn Jesus. Der Horizont füllt sich mit Seiner Gestalt, und wir, auf allen Linien zu kurz gekommen, wir treten ab vom Schauplatz und sind froh in dem Herrn, der uns gefunden hat, der immerdar über uns triumphiert, der mit uns fertig wird, der auf den Trümmern unsrer bisherigen, scheinbaren Erfolge unsre Heiligung schafft. Das ist praktisch durchgeführte Heiligung auf Grund des einmal geschehenen Opfers Jesu, eine Heiligung, von der es Hebräer 10,14 heisst: „Mit einem Opfer hat Er die, welche geheiligt werden, für immerdar vollkommen gemacht.“ Man hat nur Jesus Raum zu machen, dass Er es ausgestalte, was Er vollendet hat am Kreuze, Ihn Gestalt in uns gewinnen lassen, bis zum Mannesalter hin - das ist Heiligung, das ist der Weg zur - Erlösung.