Er ist darum für alle gestorben, auf dass die, so da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern Dem, der für sie gestorben und auferstanden ist.
Es gibt keine Macht, die uns hätte loskaufen können von dem stinkenden Leichnam unsres eigenen Ichs, keine Macht als das Blut des Leibes Jesu. Wenn wir uns da reinigen lassen und wieder dieses Blut trinken, das Fleisch des Menschensohnes essen, Ihn durch den Glauben in uns aufnehmen, dann wird Seine Natur unsre Natur, und da nimmt Er unsre eigene Natur wieder an Sein Kreuz, und dann gibt Er uns Seinen Sinn und Seinen Geist. Wir aber, sagt Paulus, haben Christi Sinn, und Christi Sinn ist nur auf das eine gerichtet: „Deinen Willen tue Ich!“ Das war Seine Speise. Ich habe eine Speise, sagt Er, die ihr nicht kennt. Kennt ihr die Speise? Habt ihr eure Ohren geöffnet? Eure ganze Herrlichkeit ist zerfressen von Eitelkeit, Geiz, Wollust, Sünden aller Art; ein gefallenes Geschöpf bist du, reif für die Hölle. Fortan nur leben dürfen für Gott, nachdem Er uns aufgelesen am Wege und Seinen Mantel über uns geworfen hat und uns von unserm schmutzigen Blut gewaschen in Seinem Blut, uns die Wunden ausgewaschen, Öl und Wein hineingegossen und Seinen Geist uns mitgeteilt hat, uns Kindern des Staubes, die wir mit kotigen Füssen im kotigen Schlamm gestanden und nirgends einen Felsboden finden konnten, auf den wir hätten treten können - wir, du, ich sollen leben dürfen für Gott mit allem Sinnen, Dichten und Trachten! Wie die Planeten sich um die Sonne bewegen müssen, der Fisch nur im Wasser leben kann, so müssen auch wir, die wir für Gott geschaffen sind, in unser Element hinein, und unser Element ist Gott! Sonst sind wir unglückliche, verkaufte, elende, betrogene Leute, die sich vom Teufel am Tisch der Welt bedienen und Sand in die Augen streuen lassen, der Fleischeslust, dem Reichtum, dem Ansehen und der Macht zu frönen.
Wir sollen leben dürfen wieder für unsern Gott in unserm innersten Grund, nicht äusserlich. Jeden Tag sollen wir unsern Gott und Herrn lieber gewinnen. Jeden Tag sei unser Gedanke: Ich gehe nicht mehr fort, ich habe meinen Herrn lieb, Er hat mir das Herz gewonnen. Wenn aber noch Augenblicke kommen, in denen man sich zurücksehnt in die Welt und die beneidet, welche die Sinnenlust geniessen, so passt das nicht für dich, das darfst du nicht mehr, und der Geist lässt es nicht zu. O blicke tiefer hinein in den Spiegel des göttlichen Wortes, dass du in diesen Worten Gottes die Herrlichkeit eines Erlösers sehest und hineinblickst in die ungeahnte Herrlichkeit eines Lebens, wo man nur für Gott lebt! Meint ihr wirklich, Gott könne ein Menschenherz nicht befriedigen? Nichts Geschaffenes, und ob dir der Teufel alle Reiche der Welt gäbe, nichts Geschaffenes kann ein Herz befriedigen, das nach Gottes Bild geschaffen ist. Kehre heim, verlorener Sohn, verlorene Tochter, aus der Irre! Was die Welt dir bieten kann, Kunst und Wissenschaft, Bildung und Erziehung, Stand und Herrlichkeit, alles ist eitel, was nicht für Gott und in Gottes Dienst gestellt ist.