Christus unsre Heiligung.
Wenn der Heilige Geist an uns herantritt, da wird uns Gefangenen und Geknechteten offenbar: es hat keiner mehr Macht an uns, die wir uns freuen über die Tilgung unsrer Schuld, die wir aufatmeten, als wir hörten: die Schulden sind bezahlt! Da wird uns klar, wir gehören nun Gott! Nicht wir haben es dahin gebracht, unsre sündlichen Phantasien und Neigungen und Gewohnheiten zu tilgen, nicht auf uns sind wir geworfen, sondern dieser Leib ist nun wieder Gott geheiligt, Tempel des Heiligen Geistes. Es hat kein fremder Trieb länger ein Recht, sich dort zu behaupten, weil wir mit Christus gekreuzigt worden sind, auf dass der sündliche Leib aufhöre. Kämpfe du gegen deine sündliche Neigung; du reizest nur damit die Sünde; einen wirklichen Sieg wirst du nicht davontragen. Zu einer Erlösung von gewissen sündlichen Trieben und Gewohnheiten des Leibes oder des Geistes kommt es nur, soweit du dir in deiner Bibel Licht geben lässt über deine Stellung durch das Blut Jesu. Der Herr lässt sich vom Lohn Seiner Schmerzen nichts nehmen, und wir können durch unser Ringen nach Heiligung nichts erreichen als das, was uns umsonst zuteil werden kann durch das, was auf Golgatha vollbracht ist. Und wenn du, der du vielleicht 20 bis 30 Jahre schon ein Christ bist, dich noch so gebunden fühlst wie in den ersten Tagen, bedenke doch einmal, ob es nicht daran liegt, dass du selbst kämpfen wolltest. Der Glaubenskampf besteht darin, dass man, wo man etwas entdeckt, was noch nicht stimmt mit der Stellung, die uns durch Christi Tod geworden ist, was noch nicht Gottes Stempel trägt, sondern den Stempel unsres alten adamitischen Wesens, dass man nicht darauf losgeht, sondern dass man von diesen Dingen wegsieht zum Kreuz, zum Herrn, zu dem Gekreuzigten, der uns von Gott gemacht ist zur Gerechtigkeit und Heiligung. Es gibt kein Stück praktischer Heiligung, in das du eintreten könntest anders, als dass dir in diesem besonderen Punkt, wo sich deine Gebundenheit befindet, Christus offenbar wird zur Heiligung; Er ist dir von Gott längst gemacht zur Heiligung, da, wo du immer wieder zu kurz kommst. Ja, wir sollen zu kurz kommen, wo wir vorwärts kommen wollen, wo wir es Gott recht machen wollen. Aber wir sollen nicht zu kurz kommen, um zu verzweifeln, sondern nur um zuschanden zu werden an uns selbst, auf dass wir in allen Dingen merken: Christus ist uns gemacht zur Heiligung.