Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Inhaltsverzeichnis
Der Herr ist ein Gott des Gerichts. Wohl allen, die Sein harren!
Was wir in der Geschichte Israels in den zurückliegenden Tagen gefunden haben, tritt uns immer wieder in der Heiligen Schrift entgegen. Es wiederholt sich im Leben aller, mit denen Gott fertig wird, die Er in Seine Hände bekommt.
Man darf nur die Geschichte der Samariterin lesen (Joh 4,4-12). Das erste, was der Herr bei ihr getan hat, war, dass Er Raum fürs Messer, fürs Gericht machte. Gerichtete, von der Vergangenheit Gelöste, können im Geist und in der Wahrheit anbeten, wo es auch sei. Sie machen Gott Raum und werden dadurch fruchtbar für Ihn. Nichtgerichtete leben im Schlamm des eigenen Lebens, in der Eigenliebe, der Selbstsucht, sie drehen sich im Kreis um sich selbst. Die einen geniessen geistlich, die andern leiblich, und ihr Leben wirft nichts für andre ab. Die arme, in Schande gebundene, noch nicht gerichtete Samariterin hat der Herr mit einem Schlag umgewandelt in eine Evangelistin. Kaum war sie am Jakobsbrunnen gerichtet, so konnte sie in die Stadt hineingehen und für Jesus zeugen, obwohl alle dort ihre Vergangenheit kannten. Nachdem der Herr sie gelöst und mit Seinem Geiste angehaucht hatte, lag eine Weihe auf ihr, und sie brachte die Leute auf die Füsse, dass sie selbst zu Jesus kommen und danach sagen konnten: „Nun glauben wir nicht mehr nur um deines Wortes willen, sondern wir haben Ihn selbst kennengelernt.“ Jesus kann sie nun packen, fest an sich binden, wie Er das Weib an sich gebunden hatte. Die Folge aber ist, dass die Häuser, die Verhältnisse der Nachbarn, die Luft in den Häusern umgewandelt werden durch die persönliche Begegnung mit dem lebendigen Heiland.
O Durchbrecher aller Bande,
Der Du immer bei uns bist,
Bei dem Schaden, Spott und Schande
Lauter Lust und Himmel ist,
Übe ferner Dein Gerichte
Wider unsern Adamssinn,
Bis uns Dein so treu Gesichte
Führet aus dem Kerker hin!
Herrscher, herrsche, Sieger, siege,
König brauch Dein Regiment!
Führe Deines Reiches Kriege,
Mach der Sklaverei ein End!
Aus dem Kerker lass die Seelen
Durch des Neuen Bundes Blut,
Dass wir länger uns nicht quälen,
Denn Du meinst’s mit uns ja gut!
Erstellt: 18.08.2024 07:03, bearbeitet: 24.08.2024 01:03