Wer ist unter euch, der den Herrn fürchtet, der Seines Knechtes Stimme gehorche? Der im Finstern wandelt und scheint ihm kein Licht, der hoffe auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott.
Und nun zum letzten Teil des Kapitels. Ich frage: „Wer unter euch fürchtet Jehova?“ Wer gehorcht der Stimme Seines Knechtes, die euch herausruft aus der zweideutigen Stellung, in die euch die Welt oder eure Angehörigen zuweilen gebracht haben, in der ihr bald Gott, bald letzteren euer Ohr geliehen habt? Er beruft euch zu einem Leben, in dem ihr taub und blind seid für alles, ausser für euren Gott, ohne Rücksicht auf Menschen (Jes 42,18). Wer unter euch fürchtet den Herrn, und wer ist bereit, ins verheissene Land einzugehen?
Soll Er nicht Samen haben? „Wer in Finsternis wandelt und welchem kein Licht glänzt, vertraue auf den Namen Jehovas und stütze sich auf seinen Gott.“ Weshalb konnte Jesus Christus und weshalb können alle, die Seines Namens sind, getrost vorwärtsgehen und mit Freuden Seinen Willen tun, ohne irgend welcher Furcht Raum zu geben? O einzig und allein, weil sie wissen, mit wem sie es zu tun haben; vertrauend auf die Weisheit und Zartheit ihres Gottes, können sie nicht zurückgehen. Lebend oder sterbend können sie nicht anders als dem Lamme nachfolgen und dessen Willen tun, weil Sein Wille der des Vaters ist.
„Wer im Dunkeln wandelt und scheint ihm kein Licht, der stütze sich auf den Herrn,“ damit er durch solche Tunnelgänge auf reineren Glaubensboden zu stehen kommt. Es ist im Grund immer ein Stück fluchwürdiger Selbstgerechtigkeit, dass man in sich erst etwas fühlen will, während der Glaube das Vertrauen ist auf den, der den Gottlosen gerecht macht, das Sichstützen auf Ihn auch im tiefsten Dunkel, nicht mehr auf den Schlamm eigener Gefühle. Es ist dem Heiland viel teurer als unsre Gefühle, wenn wir uns auf Ihn stützen, den einen Arm, der nicht fehlen kann. Das ist die einzige Freude, die ein Jünger dem Herrn machen kann; sonst kommst du nie aus dem Schlamm auf den Felsenboden. Nichts von sich erwarten, von nichts etwas fürchten, Ihm vertrauen, in Ihm Deckung suchen, Bergung unter Seinen Fittichen: das heisst glauben. „Ich glaube, darum rede ich.“ Ich rede nicht von meinen Erfahrungen, ich verkündige die Treue meines Herrn. Wie sollte ich einem solchen Herrn nicht trauen! Mag sein, dass ich viel geplagt und viel gedemütigt werde; das tut nichts, ich vertraue Ihm nur um so mehr. Er ist allem gewachsen.