Aber der Herr, Herr hilft Mir; darum werde Ich nicht zuschanden. Darum habe Ich Mein Angesicht dargeboten wie einen Kieselstein, denn Ich weiss, dass Ich nicht zuschanden werde.
Ich bin nicht zurückgewichen,“ sagte der Herr Jesus, „Ich bot Meinen Rücken den Schlagenden und Meine Wangen den Raufenden; Mein Angesicht verbarg Ich nicht vor Schmach und Speichel.“ Tat Er das etwa aus eigener Kraft, weil Er der Sohn Gottes war? O nein, in äusserster Schwachheit rechnete Er auf die Hilfe Seines Vaters. „Siehe, der Herr Jehova wird Mir helfen,“ sagte Er. Er hatte nicht in sich selbst die Kraft (Joh 5,30), Seinen Rücken den Schlagenden und Seine Wangen den Raufenden darzubieten. Er tat es in der Kraft Gottes, durch den ewigen Geist. „Der Herr wird Mir helfen“ (Vers 7 und 9), sagte mein Heiland, als Er nach Jerusalem hinaufging, als Er vor Pilatus stand, auf dem Weg zum Kreuz. „Mein Gott wird Mir helfen.“ Er vertraute Gott, Er tat nichts in eigener Kraft, Er schonte nicht Seines eigenen Lebens. Und Er hat nun Seinen Geist auf uns herniedergesandt, den Geist bereitwilligen Hörens, den Geist der Selbsthingabe, der unbedingt auf Gottes Treue vertraut. Er wird uns nie über Vermögen versucht werden lassen, wird nie vergessen, was für ein Gemächte wir sind, dass wir, wie der Psalmist von unserm Heiland sagt, „elend und arm“ sind (Ps 40,17). Er ging nach Gethsemane und Golgatha, mit Seinem Vater Schritt haltend und Ihm vertrauend, auch in der dunkelsten Nacht, auch als der Vater Sein Angesicht vor dem Bürgen verbergen musste, da dieser der Welt Sünde trug, einem viel schrecklicheren Augenblick, als der war, da Er Seinen Geist in des Vaters Hände befahl; denn weit furchtbarer als der Tod war für Ihn das Gefühl der Gottverlassenheit.
„Gott rette Ihn jetzt, wenn Er wirklich Gottes Sohn ist,“ sagten die Leute, die um das Kreuz herumstanden - und Gott der Herr half Ihm - zu schweigen. „Bist Du Gottes Sohn, so steige herab vom Kreuz!“ riefen sie Ihm zu. Aber Er schwieg und brach uns damit Bahn, dahin zu gehen, wohin wir nun und nimmer gehen könnten ohne die Hilfe des Mächtigen, dessen Kraft vollkommen ist in menschlicher Schwachheit, in Elenden und Armen, die ihrem Gott vertrauen und sich auf Sein Wort stützen.
Stark ist meines Jesu Hand,
Und Er wird mich ewig fassen,
Hat zu viel an mich gewandt,
Um mich wieder loszulassen;
Mein Erbarmer lässt mich nicht, Das ist meine Zuversicht!
Würd’ es Nacht vor meinem Schritt,
Dass ich keinen Ausgang wüsste
Und mit ungewissem Tritt
Ohne Licht verzagen müsste;
Christus ist mein Stab und Licht,
Das ist meine Zuversicht!