Nachdem nun die Kinder Fleisch und Blut haben, ist Er dessen gleichermassen teilhaftig geworden, auf dass Er durch den Tod die Macht nehme dem, der des Todes Gewalt hatte, das ist dem Teufel.
Dadurch, dass der Herr stracks nach Jerusalem ging und hinunterstieg nach der Hölle und hinauf zur Rechten Gottes und den ganzen Willen Gottes leidend und sorgend erfüllte, dadurch hat Er den zunichte gemacht, der des Todes Gewalt hat, das ist den Teufel, und hat erlöst, losgebetet, freigemacht alle, die durch Todesfurcht, Sterbensfurcht, Leidensfurcht ihr Leben hindurch Knechte waren, versklavt an ihre Wehleidigkeit, an ihre Neigungen und Abneigungen, an ihre Stimmungen und ihre Lebensverhältnisse. Er hat Bahn gebrochen für uns, dass wir in den Sinn eingekleidet werden: Ich gehe mit Dir, wo Du hingehst. Ich brauche keine Kraft dazu in mir zu haben. Ich brauche nichts zu suchen, wo nichts zu suchen ist, ich habe nichts, ich bin bankrott geworden. Aber mein Heiland hat für die bankrott Gewordenen alles, was Not tut. Du brauchst keine Kraft erst zu verspüren. Vertraue deinem Heiland! und dann - in Ihn gehüllt, kannst du stracks nach Jerusalem gehen, den Weg, den du nicht gegangen bist! und gegangen wärest, wenn dich der Herr nicht losgewunden hätte von Wehleidigkeit. Das ist die Erlösung, und das ist Heil. Ich habe meinen Herrn lieb und vertraue Ihm, sagt der Knecht mit durchbohrtem Ohr, dass, wenn Er einen schweren Gang mich führt und Schweres von mir verlangt, Er mir ein doppeltes Mass Seiner Gnade gibt, und dann trägt Er mich durch, und dann lerne ich Ihn im Todestal kennen, im dunklen Tal, wie ich Ihn sonst nie gekannt hätte. Da ist frisches Wasser, Quellwasser, das ist Erlösung.
Willst du, liebe Seele, die du vielleicht bis auf die heutige Stunde überall der Welt und dir selber gelebt hast, willst du dich einschreiben unter die Fahne des Gekreuzigten: „Jesus, Dir leb’ ich, Jesus, Dir sterb’ ich, Jesus, Dein bin ich, tot oder lebendig!?“ Willst du dir auch dein Ohr durchbohren lassen, wenn du einen Blick getan hast in die Herrlichkeit eines Lebens, wo man nur für Gott lebt? Und wenn du einen Blick getan hast in die Tiefen der Erlösung, in die Macht des Blutes Jesu Christi, und anfängst zu merken, dass dich dieses Blut frei macht von aller Eitelkeit, von deinem Eigenwillen, von deiner Lust, so wirst du gar nicht mehr anders leben wollen und es als eine Ehre erachten, als Ruhm und Herrlichkeit, mit Ihm leben und leiden zu dürfen in der Kraft Seines unauflöslichen Lebens und mit Ihm zu herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.