Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Mit Christus gestorben und auferstanden
Röm 6,17 - 15. AprilRöm 6,17 - 15. April
Gott sei aber gedankt, dass ihr Knechte der Sünde gewesen seid, aber nun gehorsam geworden von Herzen dem Vorbild der Lehre, welchem ihr ergeben seid.
Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde waret, nun aber von Herzen gehorsam geworden seid.“ Gott tut keinem Menschenherzen Zwang an, Seine Gnade ist keine unwiderstehliche. Es ist Seiner Liebe Macht, die das Menschenherz zum Heiland bringt. Wie dieses geschieht, wissen wir nicht. Aber es ist nun einmal geschehen, das Herz ist gewonnen für die Gnade, es atmet in seliger Freiheit auf und fühlt sich in der Tat frei von aller Gebundenheit. Es hat die Hand ausgestreckt inmitten der grössten Not und Hilflosigkeit, wie einst Petrus auf dem Meer, und der Herr hat Macht bekommen und geholfen. Mit der Gnade tritt uns eine neue Welt entgegen. Wie war es früher, als wir uns noch unter dem Gesetz abarbeiteten, und wie ist es jetzt?
„Wie lang hab’ ich mühvoll gerungen,
Geseufzt unter Sünde und Schmerz!
Doch als ich mich Ihm überlassen,
Da strömte Sein Fried’ in mein Herz.“
Die folgenden Verse von Römer 6 reden in ergreifender Weise vom Gesetz. Das Gesetz fordert und fordert und fordert, ich mag wollen und können oder nicht; es hat ein Recht, ein heiliges Recht, zu fordern. Der Heiland selber, der Sohn Gottes, konnte das Gesetz nicht umgehen, sondern musste unbedingt seine gerechten Forderungen erfüllen. Ja, es hat ein heiliges, unantastbares Recht auf uns sündige Menschen; der heilige Gott hat einen unbeugsamen Willen und ein unbeugsames Gesetz. Er richtet sich nicht nach uns Menschenkindern mit unsern Vorschriften und Wünschen und nicht nach dem, was wir für recht und richtig halten. Gott hält unbedingt auf die Erfüllung Seines Gesetzes, trotz unsres Widerstrebens. Jede Übertretung zieht ein Gericht nach sich.
Unter dem Gesetz stehst du noch, wenn du nicht alles, was du bist und hast, der Gnade unterstellt hast, deine Morgenstunden, deine Abendstunden, deine Lektüre, deine Korrespondenz, deinen Geldbeutel; gibst du nicht dein Alles in die Zucht der Gnade, so kannst du nicht die Herrlichkeit derselben erfahren. Die Gnade nimmt uns die elende Herrlichkeit der irdischen Dinge aus den Händen und macht sie zu Kot. Die Gnade ist keine tote Lehre, sondern sie ist göttliche Kraft und ist verkörpert in der Person Jesu Christi. Stehe still vor dem, der kein Ansehen, keine Gestalt und Schöne hatte (Jes 53,2), betrachte Ihn mit Glaubensaugen, es ist der Heiland, der Retter, wie du Ihn gerade brauchst. Wenn du es wagst, dich im Glauben mit Ihm zu verbinden, dann kommt auch für dich die Stunde, wo du Ihn erkennen wirst als den Schönsten der Menschenkinder und wo du es als das höchste Glück erachtest, Sein Sklave zu sein, und deinem Gott dankst, dass Er Macht über dich bekommen hat. Ja, lass fahren alles Irdische, gib dich selber preis, und du bist ein Überwundener. Dein ganzes Wesen wird sich immer mehr ausstrecken nach Ihm, und du wirst dürsten nach dem lebendigen Wasser.