Sondern nach dem, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel.
Beachtet, liebe Leser, nun noch das Wort: In allem eurem Wandel. „Seid heilig,“ nicht etwa in einem Kloster, abgeschlossen von den Beziehungen zu der Aussenwelt, gar nicht mehr in Berührung kommend mit gewissen Versuchungen, die das Erdenleben mit sich bringt, sondern „in allem eurem Wandel.“ Johannes 17 bittet der Herr Jesus, der Vater möge die Seinen nicht von der Welt hinwegnehmen, sondern in den Versuchungen des Erdenlebens bewahren, dass sie nirgends hängenbleiben, dass nichts Unheiliges sie mehr beflecke und sie wie ihr Meister durch alles hindurch gehen in der Heiligkeit dessen, den nichts Unheiliges anzutasten vermag. Das ist ein Feuerring, eine feurige Mauer, die der Herr um die Seinen herum aufrichtet, wenn ihnen erst einmal der Sinn für Seine Heiligkeit aufgegangen ist.
„Seid heilig in allem eurem Wandel!“ - das gehört eben zur Ausbildung, dass wir unsern täglichen Wandel nicht selbst in die Hand nehmen, sondern dass man dadurch, dass man in Gottes Heiligkeit entrückt ist, seine Bewegungen, sein Kommen und Gehen in Gottes Hand legt, gleich in aller Frühe, und dann den Tag über wacht, dass nichts in die eigene Hand zurückgeht, sonst bilden wir uns wieder nach den vorigen Lüsten, den vorigen Falten. Wir kommen sonst nie in ein wirkliches Neues hinein; denn Blicke, Gebärden, Worte und Tun derer, mit denen wir in Berührung kommen, sind mit Weltsinn durchsäuert. Wie Gott heilig ist, so seid auch ihr heilig, unnahbar, wie euer Herr und Meister nahbar war für alle Menschen, aber unnahbar für irgendwelche Befleckung. Jesus lässt die Sünder zu sich kommen und hat sich ihnen auch während Seines Erdenwandels nie entzogen. Um die Verlorenen retten zu können, musste Er mit ihnen essen, in ihr Leben hineindringen, aber immer und überall umgeben mit dem Feuerring Seines Gottes und sich niemals mit der Art und Denkungsweise von Sündern oder Selbstgerechten befleckend. Er hat für Seine Heiligen einen Weg, wo sie den Tiefstgesunkenen nahe kommen können, ohne sich innerlich zu beflecken oder aus der Gemeinschaft mit dem Heiligen herauszutreten. Sie haben göttliche Widerstandskraft, und ihr Gott wacht über ihnen und warnt sie. Sie vergessen nie, was für ein Gemächte sie sind, aber sie wissen sich in allen Lagen des Lebens geborgen und tragen überall hinein den Süssgeruch Jesu Christi.