Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Familien- und Berufsleben zur Ehre des Herrn
1Kor 6,13 - 26. November1Kor 6,13 - 26. November
Der Leib dem Herrn und der Herr dem Leib.
Es sollen aber unsre Kranken auch wissen, dass, obwohl wir noch nicht die Erlösung des Leibes haben, dennoch herrliche und vollgültige Verheissungen in Bezug auf die Heilung und Aufrichtung unsres Leibes gegeben sind. Aus Jesaja 53 ersehen wir, dass das Lamm Gottes auch unsre Krankheit getragen hat. „Er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen,“ heisst es dort Vers 4. Niemand denkt daran, das Wort auf eine besondere Zeit, wie etwa auf die zur Zeit Jesu und der Apostel lebenden Geschlechter zu beschränken. Dass aber damit nicht nur geistliche Übel und Gebrechen, sondern wirklich leibliche Krankheiten und Schmerzen gemeint sind, erhellt aus Matthäus 8,16.17: Am Abend aber brachten sie viele Besessene zu Ihm; und Er trieb die Geister aus mit Worten und machte allerlei Kranke gesund, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: „Er nahm unsre Krankheiten weg.“ - Der Herr soll an uns nach Leib und Seele die volle Frucht Seines Leidens schauen dürfen. „Darum dass Seine Seele gearbeitet hat, wird Er Seine Lust sehen und die Fülle haben“ (Jes 53,11). - Ebenso bestimmt ist die Stelle Jakobus 5,14-16: „Ist jemand krank unter euch, der rufe zu sich die Ältesten von der Gemeinde, dass sie über ihn beten und ihn salben mit Öl im Namen des Herrn! Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und so er hat Sünden getan, werden sie ihm vergeben sein. Bekenne einer dem andern seine Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.“
Gestützt auf die Schrift, die nicht gebrochen werden kann, erbitten und erwarten wir unsre Heilung mit unerschütterlicher Zuversicht, wie lange und wie schwer auch die Prüfung sein mag, der unsern Glauben zu unterwerfen Gott gefällt, was auch die äussern oder innern Hindernisse sein mögen, die der augenblicklichen und vollständigen Verwirklichung des göttlichen Willens in uns entgegenstehen. Aller „Gehorsam der Wahrheit durch den Geist“, alles „im Glauben“ geschehene Festhalten einer geoffenbarten Wahrheit reinigt das Herz (1Pet 1,22; Apg 15,9). Durch Reinigung und Läuterung aber werden wir zubereitet, um die Verwirklichung dessen, was wir geglaubt haben, schauen zu können. Hängt die Verherrlichung Gottes auf Erden von der Entschiedenheit ab, mit der unser Glaube Seine Verheissungen erfasst, so kommt es bei einem kranken Kind Gottes vor allem darauf an, eine bestimmte und entschiedene Antwort auf die Frage zu geben: „Willst du gesund werden?“
Vergiss nicht, lieber Kranker, wo Gott neue Aufgaben gibt, da gibt Er auch neue Kräfte im entsprechenden Mass! Denke nicht, der Herr werde deinen Leib heilen, ohne der Seele neue Heils- und Lebenskräfte zuströmen zu lassen, ohne dich innerlich neu auszurüsten für die Tage der Gesundheit. Lass deine Furcht fahren, vertrau deinem himmlischen Arzt! Und fragt Er dich: „Willst du gesund werden?“ - so antworte kühn und fest, im Blick auf Seine Gnade und Treue: „Ja, Herr, um Deinetwillen und zu Deines Namens Ehre.“