Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Eph 5,18 1Kor 6,14-20 Ps 139 - 29. MaiEph 5,18 1Kor 6,14-20 Ps 139 - 29. Mai
Werdet voll Geistes!
Wisset ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst? Denn ihr seid teuer erkauft. Darum so preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes.
In Psalm 139 lesen wir: „Wo soll ich hingehen vor Deinem Geist, wo soll ich hinfliehen vor Deinem Angesicht?“ Das steht in tiefem innerem Zusammenhang mit dem, was nachher in dem Psalm gesagt ist über den wunderbaren Bau des menschlichen Körpers. Wir wissen, dass der Mensch vor dem Geist Gottes flieht; aber warum verfolgt ihn der Geist? Um ihn zu strafen, unruhig zu machen, zu Christus zu führen und zu retten? - Ja! Aber über dem und hinter dem steht ein andres, Höheres. Dieser wundervolle Bau eines Menschenleibes, wie ihn Psalm 139 nachher beschreibt, ist nicht für uns und unsern Gebrauch gemacht. Noch weniger soll er Sitz der Sünde und Behausung unreiner Geister bleiben. Er wurde für Gott gebaut und war von Anfang an bestimmt, ein Tempel des Heiligen Geistes zu sein. Deswegen lässt der Geist dem Menschen keine Ruhe, bis das geschändete, aber mit dem Blut des Lammes für Gott wieder eingelöste Heiligtum gesäubert ist, bis Er, der Geist, in Seine Wohnung wieder einziehen kann. Soll des Vaters Ratschluss zur Erfüllung kommen, soll Christus nicht nur im einzelnen, sondern im Weltall A und O werden, so muss der Heilige Geist erst Leiber erlöster Menschen zu Seiner Wohnung haben, um von innen heraus ihr ganzes Sein, Leben und Denken in Christi Bild umgestalten und alle Kräfte ihres Wesens Christus zu Füssen legen zu können. Hat Christus auf diese Weise erst eine Gehilfin zu Seiner Seite, die Fleisch von Seinem Fleisch und Bein von Seinem Gebein ist, so kann Er in kommenden Weltzeiten Seine Herrschaft ungehindert ausdehnen von Kreis zu Kreis, bis der letzte Feind aufgehoben und damit der Augenblick gekommen ist, wo Christus sich selbst Seinem Vater zu Füssen legt und Gott ist alles in allen (1Kor 15,28)
Erwecke, läutre und Vereine
Des ganzen Christenvolkes Schar
Und mach in Deinem Gnadenscheine
Dein Heil doch jedem offenbar!
Schmelz alles, was sich trennt, zusammen
Und baue Deinen Tempel aus;
Lass leuchten Deine heil’gen Flammen
Durch Deines Vaters ganzes Haus!