Dein ist die Herrlichkeit.
Gott hatte über die ganze Schöpfung Herrlichkeit ausgegossen. Als Er dem Menschen die Schöpfung zuführte, wie eine Braut dem Bräutigam zugeführt wird, war Herrlichkeit über ihr ausgebreitet. Er hat den Menschen mit Herrlichkeit gekleidet, nach Seinem Bild geschaffen und mit wirklicher Herrlichkeit zum Herrscher über alles Geschaffene ausgerüstet. Da kam die Schlange, der Lügner, und hat ihm in der verbotenen Frucht eine besondere Herrlichkeit, eine besondere Anziehung, einen besondern Reiz vorgeblendet. Das gelang ihm aber erst, nachdem sich im Herzen des Menschen schon ein Anfang von Fall geltend gemacht hatte damit, dass er überhaupt der Schlange das Ohr lieh und insofern von Gott zurückwich, dass er anderswo als in den Linien Gottes Befriedigung suchte. Damit hatte er sich bereits unter die Schöpfung verkauft und war nicht mehr deren Herrscher.
Trotz des tiefen Falles der Menschheit ist indes keineswegs alle Herrlichkeit aus der Schöpfung geschwunden. Der Herr Jesus sagt in Bezug auf die Lilien auf dem Feld, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie derselben eine. In der Rose, in der Lilie, in den Blumen des Feldes, in dem Gesang der Vögel ist noch etwas von der frühern Herrlichkeit, aber mit Verwesung gepaart. Die Anmut und Herrlichkeit alles Fleisches vergeht. Was müssen Königs-, Fürsten- und Kaisersöhne empfinden, sofern sie wirklich einen königlichen Sinn haben, wenn sie hinter der vermeintlichen Grösse alsbald Würmer, Verwesungsgeruch, Scheinherrlichkeit, Untergang entdecken müssen! Auch dem zweiten Adam hat der Teufel etwas vorzuzaubern gesucht und als Fürst dieser Welt in einem Gesicht die ganze Herrlichkeit der Welt vor Ihm ausgebreitet; aber den Sohn Gottes und der Maria Sohn konnten Vorspiegelungen nicht bezaubern. - Er hat sich vom Fürsten dieser Welt nichts schenken lassen; Er war der Sohn des Herrlichen und hat mit Abscheu auf das herabgeblickt, was Satan oder Kreaturen Ihm geben konnten. Als Sohn des Herrlichen hatte Er Herrlichkeit, und Johannes, Sein Lieblingsjünger, konnte noch im hohen Greisenalter von Ihm sagen: „Wir sahen Seine Herrlichkeit - eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ Voller Wahrheit da war nichts von Verwesung, nichts von Lüge, nichts von Vergänglichkeit.