Lasset uns laufen durch Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist . . . Gedenket an den, der ein solches Widersprechen von den Sündern wider sich erduldet hat, dass ihr nicht in eurem Mut matt werdet und ablasset.
Aus Hebräer 12 sehen wir, dass der Glaubensweg ein Erziehungsweg ist. Gott will uns erziehen; denn wir sind ja noch nicht am Ziel. Das Wort, das hier für Züchtigung steht, bedeutet in der Grundsprache Erziehung, und wenn es sich um Erziehung handelt, wissen wir, dass wir immer vor Proben gestellt werden, in denen offenbar wird, was noch weggeschlagen werden, was noch abfallen muss. Wir sind in den Augen Gottes das, wofür wir uns in Stunden der Probe, nicht in gewöhnlichen Verhältnissen ausweisen. Jede bestandene Probe führt uns weiter. Wenn wir nicht vor Aufgaben gestellt werden, können wir auch nicht bewährt werden. O vergessen wir doch nie, dass Gott Seine Kinder erzieht und dass jeder Erziehungsweg notwendig Proben in sich schliesst! Da gibt es immer wieder Durchbrüche. Es geht uns wie dem Apostel Paulus, der bekannte: „Nicht, dass ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s auch ergreifen möchte, wozu ich von Christus Jesus ergriffen bin.“ Er schrak dann aber auch vor keiner Aufgabe zurück, sondern brach einfach durch.
Bewährt sich unser Glaube im Erdulden des Leides, so wird Gottes Erziehungsweg mit uns der Weg der Umgestaltung von Stufe zu Stufe, von Schritt zu Schritt. Vers 10 und 11 sagen uns klar und deutlich, dass Gott mit diesem Erziehungsweg den bestimmten Zweck im Auge hat, dass wir Seine Heiligung erlangen. Man kann auch übersetzen: „Seine Heiligkeit.“ Nach Vers 11 soll die friedsame Frucht der Gerechtigkeit herauskommen. Sind wir Seiner Heiligkeit teilhaftig geworden, dann steht Seinem Kommen nichts mehr im Weg. Dann hat Er Leute, die Er auf Seinen Thron erheben kann. Nur müssen wir uns dann auch alles gefallen lassen, was dahin führt, das heisst: das Kreuz, die Schande und die Schmach erdulden, sowie auch allen Widerspruch. Dadurch offenbart sich, inwieweit wir in den Tod Christi eingegangen sind. Erdulden wir, dass Gott uns etwas durchkreuzt, so weisen wir damit aus, dass wir in dieser Welt sind, wie Jesus in der Welt war. Der Glaube vermag alles, weil er mit Jesus verbunden ist, der Sein Leben gelassen hat.