Als die da wiedergeboren sind, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da ewiglich bleibt. Denn alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit der Menschen wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt und die Blume abgefallen; aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit. Das ist aber das Wort, welches unter euch Verkündigt ist.
Was ist Wiedergeburt, wiedergeboren, wiedergezeugt, von oben gezeugt, nach Johannes 3 „von neuem geboren?“ Das ist die Frage, die schon den Schriftgelehrten Nikodemus beschäftigt hat und über die er im Alten Testament hätte Aufschluss finden können; denn der Herr Jesus sagt zu ihm: „Du bist ein Lehrer in Israel und weisst das nicht?“ Und doch können sich heute noch Kinder Gottes fragen: „Was ist eigentlich Wiedergeburt?“ „Die ihr,“ sagt der Apostel, „nicht wiedergeboren seid aus verweslichem Samen, sondern durch das lebendige und bleibende Wort Gottes“ - durch dasselbe und aus demselben. Alles, was aus verweslichem Samen gezeugt ist, ist Fleisch, und „das Fleisch ist wie Gras, und alle Herrlichkeit des Menschen ist wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt, und die Blume ist abgefallen, aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit“, und alles, was aus dem Wort Gottes gezeugt, durch das lebendige und bleibende Wort Gottes wiedergeboren ist, das ist unverweslicher Same. Haben wir nun als Gott gezeugte - haben wir wirklich nichts Verwesliches mehr in uns? Und wenn auch unser Leib noch der Verwesung anheimfallen sollte, ist nichts Verwesliches mehr in unserm innern Menschen, in unserm Wesen? Und wie weit können wir das Verwesliche zu überwinden hoffen?
Soviel ist gewiss: sowohl der Apostel in diesem Wort wie der Herr Jesus im Gespräch mit Nikodemus reden von grossen, wunderbaren Dingen, die wir viel zu viel entwertet und heruntergesetzt haben, als ob es nur aus der Natur herausgegriffene Bilder wären, vergessend, dass alle Bilder aus dem Reich der Natur Vorbilder sind von dem, was wesenhaft in der Welt des Geistes vor sich geht. Die Realität der Geisterwelt darf nicht hinter den Bildern zurückbleiben. Von allem Verweslichen geht Verwesungsgeruch aus; das Unverwesliche ist Herrlichkeit, das Verwesliche aber Gemeinheit und verbreitet einen üblen Geruch. Überall, wo wirklich eine neue Geburt ist, wird sich der Süssgeruch des Evangeliums verbreiten. Ist jemand von oben her geboren und von oben her gezeugt, so hat er neue Triebe, einen neuen Lebensmittelpunkt bekommen, er steht auf einem neuen Boden, wird in seinem Tun und Lassen, Reden und Schweigen nicht mehr von der Natur, sondern vom Heiligen Geist bestimmt; und wir haben alle Ursache, uns darüber zu beugen, dass der Ewigkeitssame noch nicht in alle Gebiete durchgedrungen oder wenigstens nicht allmählich in alle Gebiete unsres Wollens, Wirkens und Schaffens hineingeleuchtet hat. Eine neue Geburt ist eine Wiedergeburt aus dem Geist, und sie muss alles Alte beherrschen, bis alles neu geworden ist, wie im Weltall alles, was im Himmel und unter der Erde ist, die Knie beugen muss, bis Gott alles in allem sei.