Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Eph 5 18 Apg 4,31; 7,55 - 27. MaiEph 5 18 Apg 4,31; 7,55 - 27. Mai
Werdet voll Geistes!
Epheser 5 18
, Und da sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, da sie versammelt waren; und sie wurden alle voll des Heiligen Geistes und redeten das Wort Gottes mit Freudigkeit.
Wie er aber voll heiligen Geistes war, sah er auf gen Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesum stehen zur Rechten Gottes.
Worum was war es dem Petrus und Stephanus und jener Schar, unter deren Gebet das Haus sich bewegte, einzig und allein zu tun? Um die Verherrlichung des Namens Jesu, um die Vertretung Seiner Sache auf Erden. Es kommt nicht darauf an, ob und wie weit unser Leben ausserordentliche Erfahrungen aufweist, ähnlich wie das Leben dieser Männer, sondern darauf kommt es an, dass es uns allezeit um die Sache Jesu, um die Ehre Seines Namens zu tun ist. Wir weisen uns im gewöhnlichen, täglichen Leben als Leute voll Geistes aus, als Leute, die im Geist wandeln, wenn Christus Ausgangspunkt und Mittelpunkt, Ziel und Zweck unsres Lebens ist. Er ist es geworden, als wir die Gabe des Heiligen Geistes empfingen, oder wir haben diese Gabe nie im vollen Sinn empfangen. Ist Er es geblieben? Ist Er es immer völliger geworden? Der Geist ist auf dem Plan, wo Christus zu Ehren kommt; Er wird gedämpft, wenn Persönlichkeiten und Kreaturen in den Vordergrund treten, wenn Geistgesalbte ihre Salbung verleugnen, indem sie von Menschen Ehre nehmen und sich selbst gefallen. O wie können wir Kinder Gottes andern den Weg zum Empfang des Heiligen Geistes erschweren oder erleichtern! Man bekommt den Heiligen Geist durch gläubige Aufnahme der Botschaft vom Gekreuzigten und Auferstandenen, von Geisteslippen verkündigt. Wirklich geistgesalbte Lippen sind aber nur da, wo Herzen sind, die Gott hat reinigen können durch den Glauben (Apg 15,9), wo Leute sind, die ihr eigenes Leben nicht mehr suchen und nicht mehr lieben. Sobald die Boten sich selber lieben, wird die Botschaft vom Gekreuzigten und Lebenden in ihrem Mund ein leeres Geschwätz, wie ein Hohn, eine Verleugnung unsrer durch Christus geschehenen Erlösung, eine Verleugnung der Kräfte Seiner Auferstehung.
Teure Seelen! Lasst endlich den Geist, den ihr empfangen habt, frei werden zum vollen, durchgreifenden Wirken! Der Geist Gottes ist gelähmt, solange Er uns nicht in persönliche, direkte Berührung mit Christus bringen kann. Denn die ganze Tendenz des Geistes ist es, Christus zu verherrlichen und Ihn aus der Nebelwelt unsrer Phantasie vor uns zu stellen, wie Er ist. Das macht sonst niemand. Aber es gilt stillzuhalten dem Wirken des Geistes, und wir müssen darin den Leuten mit gutem Beispiel vorangehen, unter denen wir leben; wir müssen heilig umgehen mit unsern stillen Minuten und nichts davon verlieren; denn es braucht oft Zeit, gerade bis wir aus aller Arbeit und Verantwortlichkeit heraus, aus allem, was uns mit gewissem Recht belastet, es lernen, Auge in Auge mit Christus zu tun zu haben und alles andre aus dem Horizont verschwinden zu lassen, um dann, von einem ganz andern Standpunkt und Gesichtswinkel aus, an die alten Aufgaben heranzutreten. Christus durch uns! Und wir ganz in Ihm lebend!