Mose und Elia redeten mit Ihm von Seinem Ausgang.
Jene Szene auf dem Berg der Verklärung wird uns nun in einem neuen Licht dastehen. Wie manchmal gegen das Ende ihrer Laufbahn mag auf das Herz eines Mose und Elia dunkel oder bestimmt das Bewusstsein eines tiefen Mangels gedrückt haben, trotz Sinai- und Horeboffenbarungen, ein Schmerz, den niemand ahnt, der vor der Majestät des heiligen Gottes noch nicht gezittert hat. Und nun ist Er da, auf den sie gewartet haben, und sie reden mit Ihm, aber nicht von den Wundertaten, von denen der Herr dem Johannes hatte sagen lassen. Wie es die Engel gelüstet, zu schauen in die Tiefen des Erlösungsgeheimnisses und sie sich darüber bücken wie über einem tiefen Abgrund, so ist der Blick dieser Männer, jener grössten Gestalten des Alten Bundes, auf einen Punkt gerichtet, auf den Ausgang, den der Herr erfüllen soll in Jerusalem (Lk 9,31). Dort am Kreuz ist die Hilfe, von da kommt, was der Alte Bund nicht geben konnte.
Ich weiss nur von einem einzigen Ort im ganzen Weltall, wo man vor der Bosheit der Hölle und vor der eigenen Schwachheit geborgen bleiben kann, und der ist das Kreuz Jesu Christi. Sein Schatten hat Macht, uns unbedingt zu decken, am Kreuz sind die Mächte der Finsternis überwältigt, sind „Fürstentümer und Gewaltige“ zur Schau getragen öffentlich, am Kreuz sind die Schranken des Alten Bundes niedergerissen und ist der Neue Bund eröffnet worden, am Kreuz ist dir die Fernsicht erschlossen hinein in die Weiten und Tiefen der Herrlichkeit Gottes.
Wenn du noch Lücken fühlst in deinem Dienst, wenn dein Innerstes, wenn Gewissen und Herz nicht befriedigt sind, mach’s wie Mose und Elia, geh und rede mit Jesus von dem Ausgang, den Er erfüllt hat in Jerusalem, lass dir aufschliessen, was Golgatha dir gebracht hat. Lass dir den Vorhang zerreissen und gehe den neuen und lebendigen Weg (Heb 10,20), auf dem allein deine Tritte fest werden können. Lass Ihn reden mit dir von dem, was Sein Kreuz in sich birgt. Es ist ein Born, draus heil’ges Blut für arme Sünder quillt, und nicht nur für arme Sünder, auch für zurückgebliebene oder zurückgegangene Heilige.
Wie lang hab’ ich mühvoll gerungen,
Geseufzt unter Sünde und Schmerz!
Doch als ich mich Ihm überlassen,
Da strömte Sein Fried’ in mein Herz.
Sein Kreuz bedeckt meine Schuld,
Sein Blut macht hell mich und rein;
Mein Wille gehört meinem Gott,
Ich traue auf Jesus allein.