Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Jer 31,12 - Der Christ, ein bewässerter GartenJer 31,12 - Der Christ, ein bewässerter Garten
Das Volk Gottes wird hier mit einem bewässerten, gut gepflegten Garten verglichen, der Vorübergehende in Staunen versetzen soll durch seinen Duft und die köstlichen Früchte, die er trägt (Phil 4,18).
Zwei besondere Gärten der Schrift möchte ich nennen. 1. den Garten Eden. Gott selbst hat ihn gepflanzt, nicht geschaffen wie alles in 1. Mose 1, sondern Er hat ihn mit seinen eigenen Händen bereitet. Wer kann sich dessen Schönheit und Fruchtbarkeit vorstellen? Da hinein setzte Gott den Menschen; 2. der zweite Garten ist der Garten Gethsemane, in dem sich Jesus zum Gebet begab (Lk 22,39). Im ersten fiel der Mensch, im zweiten aber bahnte der Menschensohn den Weg zurück in das verlorene Paradies. Und bald betrat ihn ein zuvor großer Sünder. Er steht nun offen für dich und mich (Lk 23,43).
Was ist ein Garten? Ein eingezäuntes Stück Land, dem
man besondere Aufmerksamkeit zuwendet. Sein Zaun bedeutet Schutz (Jes 5; 2). Das einzelne Gotteskind sowie die Gemeinde soll so einem Garten
gleichen, herausgenommen aus der Wildnis dieser Welt, umzäunt (
Ein gepflegter Garten. Er muß zuerst gesäubert (Jes 5,2) und das Unkraut gejätet werden, aber nicht oberflächlich, sondern die Wurzeln müssen erfaßt werden. Wir wissen, was für Unkraut aus unserem natürlichen Garten, Herzen hervorkommt (Mt 5,29,30; 15,19). Es gilt den Garten der Seele zu reinigen, sowohl den das einzelnen als den der Gemeinde (Eph 5,27; 2Kor 11,2; Apg 20,28.29). Wie wir gepflegte. Gärten bestaunen, so soll auch die Umgebung darüber staunen, was der Gärtner an uns gewirkt hat (Joh 15,2; Röm 11,17). Der Christ soll ein Garten voll Schönheit, voller Früchte sein (Phil 2,11; Gal 5; 22). In allem soll die Liebe Christi ihn drängen, .denn sie gleicht einer duftenden Rose, einem Fruchtbaum. Viele gleichen Weihnachtsbäumen, die nur angehängte Früchte tragen.
Ein bewässerter Garten. Wasser ist für den Garten unentbehrlich. In vielen findet man eine Zysterne. Kaleb erhielt als Erbteil ein Sonnenland, aber zum Wachstum gehörten Quellen. Er bat darum und erhielt die oberen und unteren Quellen. So konnte sein Erbteil fruchtbar sein (Jos 15,19). Wir brauchen obere Quellen, den Heiligen Geist; aber auch untere, das Gebet: Gegenwärtig bewässert Israel die Wüste Negev, um sie fruchtbar und bewohnbar zu machen. Gott vermag Ströme in der Wüste zu geben (Jes 12; 35,6.7; 44,3; Jer 17,7.8; Ps 1,3). Denken wir an das lebendige Wasser, womit der Herr den Garten der Seele erfrischt (Ps 23. 2). Es fließt so reichlich, daß es die Umgebung belebt (Joh 7,37). Der Garten Eden war von Strömen umgeben, so daß er viele Früchte trug (1. M. 2, 10. 11). Durch das lebendige Wasser will der Herr die Seinen so fruchtbar machen wie die Samariterin (Joh 4,39).
Ein Garten unterscheidet sich von Feldern. Auf dem Feld wächst meistens nur eine Gattung Frucht, in einem Garten dagegen finden wir Vielseitiges, Rosen, Lilien, duftende Veilchen, Bäume, Sträucher, Gemüse. Und so soll der Garten der Seele die Gemeinde prangen (Gal 5,22). Ein Garten ist auch nicht gleich vollendet. In ihn setzt man beständig neue Pflanzen hinzu. So ist es mit dem einzelnen Gotteskind und der Gemeinde, sie nimmt zu (Apg 2,47; 1Pet 22), es wächst vom Kind bis zum Vater (1. Joh. z. 12‑4).
Der Gärtner. Vergessen wir Ihn nicht. Wer ist er? Der Vater (Joh 15,1). Er hat ihn mit Edelreben bepflanzt (Jes 5,2). Er hat das beste Weizenkorn in die Erde gesät (Joh 12,24). Nun erwartet Er Frucht (Jes 53,11; Lk 21,34). Alles was zum Fruchttragen nötig ist, ist in Christo geschenkt (2Pet 1,3). Hat der Gärtner Freude an unserem Garten, genießt Er den Wohlgeruch und die Frucht (Joh 12,5). Ist er bepflanzt, mit Früchten der Gerechtigkeit?
Israel wird dereinst ein besonderer Garten Gottes
sein. Der Zustand im Lande wird nach der Tyrannei des
Antichristen unbeschreiblich wüst sein. Er wird in das Land der Zierde
eindringen (Dan 11,16.41 [Elbf. Übersetzung]) und ihn zur Wüste
machen. Der himmlische Gärtner aber wird ihn im kommenden
Tausendjährigen Reich in einen Gottesgarten umgestalten (
Ein Garten erfordert Arbeit (Mt 21,28). Der Garten
ist die Gemeinde Gottes, in ihm sollen wir alle fleißig arbeiten (