Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Mk 13 - Jesus auf dem ÖlbergMk 13 - Jesus auf dem Ölberg
Der Herr verließ den Tempel und ging auf den Ölberg. Was Jesus in Matthäus 24 sagte, erschütterte die Jünger derart, daß sie ihm nach Markus 13,4 einige Fragen stellten. Stolz wiesen sie Jesu Blick auf den Tempel, und nun hörten sie, daß Er geschleift werde. Für die Israeliten war der Tempel der Inbegriff des Heiligsten auf Erden. Wir können uns denken, daß die Jünger über dis angekündigte Gerichtsansage verstummten. Petrus, Jakobus und Johannes gingen erschrocken zu Ihm und stellten zwei Fragen: Wann wird das geschehen und welches ist das Zeichen der Ankunft? Wann wird alles vollendet werden? Sie hätten auch fragen können: Herr, warum das? Gewiß hätte Er ihnen die rechte Antwort gegeben wegen Seiner Verwerfung von Seiten Israels. Oder was hat Israel begangen? Oder was können wir tun, um die Katastrophe abzuwenden? Abraham flehte um Erbarmen für Sodom. Kennen wir das nicht auch für Jerusalem, das zu Gott Schreien wie einst die Leute von Ninive. Alles was der Herr sagte, traf ein. Vierzig Jahre später wurde der Tempel zerstört (Jer 26,6). Titus gab zwar Befehl, ihn zu schonen, aber ein heranrückendes Regiment, das den Befehl des Kaisers nicht kannte, zerstörte ihn. Jesu Worte mußten erfüllt werden.
Welches sind die Zeichen? Oft stehen weit auseinanderliegende Weissagungen so nahe beisammen, daß man sie nur mit Mühe unterscheiden kann. Das beweisen viele Psalmen (Ps 22; 69). Wie weit sind sie des Schreibers Erlebnis, und wie weit reden sie vom Herrn? Es ist besser, sich beim Auslegen Zurückhaltung aufzuerlegen, als Behauptungen aufzustellen.
Falsche Propheten (V. 5. 6). Etwa wie in den Tagen Elias, als Baalspropheten weissagten (1Kön 18,19), oder in den Tagen Jeremias, dem viele falsche Propheten entgegentraten. Man denke vor allem an den kommenden falschen Propheten in Off 13. Paulus und auch Petrus warnten die Gemeinde vor ihnen (Apg 20,29; 2Tim 3; 2Pet 2). Heute haben wir sie in Scharen in all den verderblichen Sekten wie Bibelforscher, Christliche Wissenschaft, Neuapostolen, Theosophie, Adventisten usw.
Krieg und Kriegsgeschrei mahnen uns beständig und sind ein Schlag gegen die Lehren der Bibelforscher, die behaupten, daß das Königreich Christi begonnen habe. Der Herr Jesus sitzt noch nicht auf dem Thron Davids. Erst nach Seinem Kommen in Herrlichkeit wird Er regieren, und es wird Friede auf Erden sein. Jetzt sitzt Er zur Rechten Gottes und schwingt das Zepter des Universums. Vergessen wir nicht, daß wir in einer Zwischenzeit leben, in der Zeit, da sich der Herr eine Gemeinde aus allen Völkern sammelt (Apg 15,14). Jenes Kriegsgeschrei dürfte vielmehr das Heranrücken des Titus gegen Jerusalem bedeuten. Sicherlich weist Jesus auch hier auf den letzten Krieg in Offenbarung 19 hin, denn vor Harmagedon wird Er in Macht und Herrlichkeit erscheinen.
Verfolgung, Hungersnöte, Haß um Seines Namens willen erlebte Gottes Volk zu allen Zeiten. In .jener Zeit aber werden selbst die nächsten Angehörigen einander verklagen und dem Tier zur Bestrafung ausliefern. Das hat schon der Prophet Micha in Kap. 7, 6 geweissagt. Selbst die natürliche Liebe wird in vielen erkalten. Daneben aber werden viele sein, die bis ans Ende ausharren und mit dem Herrn in Sein Reich eingehen.
Der Höhepunkt der Trübsale wird dann stattfinden,
wenn Satan auf die Erde geworfen ist und zunächst Israel trifft, bald
aber den ganzen Erdkreis erfassen wird. Israel wird dann durch eine
Trübsal gehen wie nie zuvor. Wer an die Judenverfolgung unter Hitler
denkt, fragt sich, ob es noch Schrecklicheres geben kann. Doch Jesus
sagt es. Darum wird all das kommen? Wegen der Verwerfung des Messias und
der Bitte um Barabbas, den Israel noch einmal erhalten wird in der
Person des Antichristen. Über diese schwere Trübsal hat bereits Daniel
geweissagt .(Dan 12,1; Joel 2,2). Ausführlicher spricht Jesus in
Lukas 21,24-48. Groß ist, daß der Herr am Höhepunkt der Trübsal Sein
Volk retten wird (Mal 3,2.3). Das ist zugleich ein Trost für alle
Leidenden der Gegenwart. Der Herr hat Mittel und Wege, die Seinen aus
jeder Notlage zu retten. Ihm ist nichts verborgen (lies z. M. 3, 7. 8).
Sein Ohr ist für jeden Notschrei offen. Er hört selbst die stillen
Seufzer. Wenn es in jener Trübsal scheinen wird als sei alles aus, wird
plötzlich der Herr in Macht und Herrlichkeit erscheinen mit allen Seinen
Heiligen und heiligen Engeln (Off 19,11ff; 2Thes 1,7f;
Wunder, wie einst in Ägypten werden wieder stattfinden (V. 24). In Kapitel 1, 14. 15 kündigt sie Zephania an. Ehe Israel aus Ägypten zog, geschahen durch die Hand Mose zehn Wunder. Bevor Gott Israel aus der Hand des Antichristen befreit, werden größere Wunder durch die zwei Zeugen in Offenbarung 11 geschehen.