Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 14 - Unvergleichlicher TrostJoh 14 - Unvergleichlicher Trost
Niederschmetternd wirkten Jesu Worte: «Ich bin noch eine kleine Weile bei euch» auf die Jünger (Kap. 13, 33). Das sah der Herr an ihren gesenkten Blicken. So niederdrückend die Ankündigung Seines baldigen Weggangs auf sie wirkte, mußte sie vielmehr die herrlichen Verheißungen erfreuen. Er verhieß: daß Er hingehe, ihnen Stätten zu bereiten (Vers 2); daß Er wiederkomme, um sie zu Sich zu nehmen (Vers 3) ; daß Er ihnen den Tröster senden werde (Vers 16). Es folgten noch weitere Ermunterungen. Unser Herr ist, wie Paulus sagt:
Der Gott alles Trostes (2Kor 1,3) . Er ist reich an Erbarmungen über alle, die Ihn anrufen. Er tröstet herzlicher als eine Mutter ihre Kindlein (Jes 66,13). Vergiß also nie den schönen Titel des Herrn: „Gott allen Trostes.“ Paulus, der ihn Gott gab, sprach aus vielen Erfahrungen (Lies z. Kor. 12). Man denke ferner an seine hoffnungslose Lage auf hoher See und die damit verbundene trostreiche Aufmunterung (Apg 27,23). Groß ist:
Der Reichtum des Trostes. Der Herr richtet nicht nur die Gebeugten auf (2Kor 7,6; Ps 147,6), sondern Er gibt mehr als nötig, um andern dienen zu können (Lk 6,38). Die Jünger besaßen die Voraussetzungen für die verheißenen Segnungen.
Sie glaubten an Gott (Vers 1; Heb 11,1).
Sie glaubten an Jesus den Sohn Gottes (Vers 1; Mt 16,16).
Sie glaubten an den, der das ewige Leben gibt (3, 36; 10, 28).
Sie glaubten an Ihn als den Weg, durch den sie Zugang zum Vater und den ewigen Wohnungen haben (Vers 6; Röm 5,2; Eph 3,12). Es bestand kein Grund zu Niedergeschlagenheit. Das Vertrauen in Den, der nicht lügen kann, ist unsere Zuflucht (6, 68; Ps 90). Seine Verheißungen sind Ja und sind Amen (2Kor 1,20). Der Glaube führt in allen Lagen zum Siege (1Kor 15,57). Damit vermögen wir alle feurigen Pfeile des Bösen auszulöschen (Eph 6,16). Ferner gibt ihnen Jesus eine weitere Ermunterung:
Ihr glaubet an Gott. Die Jünger kannten den Väter. Und Jesus sagte ihnen: „Wer mich siehet, siehet den Vater“, und dieser Vater weiß, was sie bedürfen (Mt 6,8). Auch hörten sie aus Jesu Munde: „Der Vater selbst hat euch lieb“ (Joh 16,27).
Der Trost der vielen Wohnungen (Vers 2). In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Hienieden waren die Apostel arm (Apg 3,6) und oft wohnungslos (1Kor 4,11). Andere verloren alles um Jesu willen (Heb 10,34; 11,38). Aber ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten (Heb 6,20). Wer vermag zu ermessen, was die für uns durchgrabenen Hände droben bereiten.
Es werden Ruhestätten sein (Heb 4,9; Off 14,13).
Es werden Stätten von unbeschreiblicher Schöne und reichster Fülle sein (1Kor 2,9; Off 22,1-5).
Es werden Stätten der Wonne und der Freude sein. Es ist das Paradies Gottes, da wir in ununterbrochener Gemeinschaft mit dem Vater und mit Seinem Sohne sein werden (1Joh 1,3; 1Kor 1,9) und zugleich mit allen Seinen Heiligen (Heb 12,22).
Der Trost Seiner Wiederkunft (Vers 3). Ich komme wieder. Ich gehe zum Vater, denn Mein Werk ist vollendet (17, 4), aber Ich werde kommen und euch zu Mir nehmen: Das ist die glückselige Hoffnung aller Gotteskinder (Tit 2,11-13; 1Kor 1,7; Phil 3,20). Wofür wird Er kommen? Jesus sagt: „Um euch zu Mir zu nehmen.“ Das wird ein unbeschreiblich schönes Wiedersehen sein. Etwas davon erlebten die Jünger schon an Ostern (20, 20). Kann es für Trauernde reicheren Trost geben (1Thes 4,18)? Zugleich werden wir diejenigen sehen, durch die wir gesegnet wurden. Zum Beispiel Abraham, dessen Glaube uns ermunterte, Mose, Elia, den Psalmensänger, die Propheten (Mt 8,11), aber auch Paulus, der uns durch seine Briefe reichen Segen und Trost gab. Wir werden die vielen sehen, die uns eine Hilfe waren. Vergessen wir aber auch nicht, daß wir die sehen werden, denen wir Schmerz bereitet haben. Darum wollen wir nie das neue Gebot übertreten, einander zu lieben, wie Er uns geliebt hat. Wir werden nicht nur Jesu Herrlichkeit sehen, sondern Er wird sie mit uns teilen (17, 24; Röm 8,17).
Der Trost ewiger Sicherheit. Den Weg wisset ihr
(Vers 4). Die herrlichen Wohnungen wären nutzlos, wenn wir nicht den Weg
wüßten. Sie wären uns eine bloße Fata Morgana, aber der Herr sagt: „Den
Weg wisset ihr“ (Vers 6). Er selbst ist der Weg. Es ist Sem Kreuz,
wodurch Er Frieden gemacht hat (Kol 1,20). Er hat durch Sein Blut den
Cherub vor der Tür Edens beseitigt und das Paradies geöffnet. Der
Vorhang ist zerrissen (Heb 10,20) und der Zugang ist frei. Paulus
erlebte schon hier einen kleinen Vorgeschmack (2Kor 12,4;
Trost ohne Ende. Jesus gab den Seinen ein neues Vorrecht: Die Verheißung erhörlichen Betens (Vers 13‑15). Kommt freimütig in Meinem Namen zum Vater, Er gibt euch alles.
Die Verheißung des Trösters (Vers 16). Den Beistand, der ihnen in allen Lagen helfen werde. An Pfingsten erfüllte Jesus Sein Versprechen, ungeahnte Macht und Segensfülle kam auf sie.
Ein kostbares Vermächtnis. Meinen Frieden gebe ich
euch (Vers 27‑31; 16, 33). Ferner das Gedächtnis Seines Todes (