Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 2,1 ‑10 - Eine HochzeitspredigtJoh 2,1 ‑10 - Eine Hochzeitspredigt
Was ist eine Hochzeit? Der Eintritt zweier Menschen in eine Lebensverbindung. Sie führt uns zurück zum Anfang der menschlichen Geschichte (1. Mose 2,18). Der Mensch wurde für die Gemeinschaft mit Gott, aber auch für die untereinander geschaffen. Kinder sehnen sich nach Spielgenossen, die Jugend nach Jugend und der Mann nach dem Weibe. Die Ehe ist ein Überrest des Paradieses, und wo sie nach der Schrift gelebt wird, ist sie noch heute ein Paradies. Die Bibel beginnt und endet mit einer Hochzeit (Off 19,7-9).
Der wurde der Herr zur Hochzeit geladen. Da Jesus und die Seinen geladen waren, mag es eine Verwandtschaftshochzeit gewesen sein. Das Brautpaar scheint arm gewesen zu sein (V. 3). Habt ihr auch den Herrn geladen? Einst lud Er euch zu Sich (Mt 22,3), und ihr seid gekommen und habt euch mit Ihm verlobt (Hos 2,20). Diese Verbindung ist die wichtigste im Leben. Ihr zwei steht also schon wie in einem Ehebund, aber mit Christus (2Kor 11,2). In Eph 5,22 ff. wird unsere Beziehung zu Christus mit der Ehe verglichen. Wie kann sie gesegnet werden?
Ladet Jesus ein. Was will der hohe Gast?
Er will eure Ehe zu einem dauernden Fest machen. Da singt man selbst bei trübem Himmel (Apg 16,25; Kol 3,16).
Er will in allen Verlegenheiten helfen. Hier fingen sie schon am Hochzeitstage an. Der Wein ging aus. Was sollen sie machen? Sage es Jesus und tue, was er sagt (V. 7).
Er will das Wasser in Wein verwandeln. Ohne Ihn ist Leere, aber Seine Gegenwart gestaltet alles um. Mit Ihm bleibt die Liebe echt; da wächst sie zum Überfließen.
Wie wird dieser Segen flüssig? (V. 5). Ihm gehorchen! Es lohnt sich, Seinen Befehlen zu folgen, z. B. in Krankheitstagen (Kap. 4, 47. 50. 53), in Berufsnöten (Lk 5,5). So befiehlt die Schrift dem Ehemann (Eph 5,25.28; 1Pet 3,7), der Ehefrau (Eph 5,22; Kol 3,18; 1Pet 3,1-5). Und gemeinsam beiden Ehegatten (Röm 12,12; Kol 3,16; 1Thes 5,17). Vertraut Ihm wie die Diener (V. 7). Ihr Auftrag glich dem in 2Kön 4,4.
Die Folgen ganzen Gehorsams. Wenn ihr Ihm glaubt, gehorcht, erfahrt ihr Seine Herrlichkeit. Dadurch wird auch der Herr in eurer Ehe verherrlicht, andre sehen euren Segen. Das Wasser wurde in Wein verwandelt. Wir sehen in diesem Wunder, wie der Herr alles umzugestalten vermag. Sein Blut gestaltet Herzen um (1Joh 1,9). Sein Wort löst die unlösbarsten Probleme (2Tim 3,15). Er macht alles neu (Off 21,5). Der Wein ist laut der Bibel das Bild der Freude (Ps 104,15). Im Herrn ist Freude die Fülle, sie sei eure Stärke (Ps 16,11).
Warum will der Herr der Mittelpunkt eurer Ehe sein?
Weil allein durch Ihn Segnungen fließen. Er sucht Ehen, durch die Seine Segensströme fließen. Ehen, durch die andere gesegnet werden. Der Herr gibt reichlich. Die sechs Krüge faßten zusammen 510 Liter. Das war genug für alle.
Der Herr gibt das Beste (Joh 4,14). Die Welt bietet nur geringen Wein an, oder gar nur Wasser. Das beobachten wir zur Genüge um uns her.
Die Verwandlung des Wassers in Wein ist nach dem Johannesevangelium das erste Zeichen; Johannes aber berichtet sieben Wunder, und wer Ihm glaubt, darf alle sieben erleben.
Jesus will eure Freude sein. Er will Euch Wein, der das Bild der Freude ist, reichlich geben. Nicht nur am Hochzeitstage, sondern wie der Dichter singt: Alle Tage Sonnenschein.
Jesus will auch euer Arzt sein. Selten bleiben Ehen von Krankheiten verschont. Sie kehrte auch in das Haus in Kap. 4, 46‑59 ein. Der Vater suchte Jesus auf, sagte Ihm die Not, und diese führte zum reichen Segen der ganzen Familie. Er sagt: Ida bin der Herr, dein Arzt (2. Mose 15,26).
Jesus will Euer Ratgeber sein. Tage der Hilflosigkeit, der Ratlosigkeit werden kommen, da ihr wie jener Kranke sagen werdet, ich habe keinen Menschen (Joh 5,7). Dann aber werdet ihr, so ihr Seinen Rat und Befehl annehmt und tut, was Er sagt, über Sein Eingreifen staunen, und das wird andere in Verwunderung versetzen, wie wir das aus dem vierten Wunder des Johannesevangeliums ersehen.
Jesus will euer Versorger sein. Es können
schwere Zeiten kommen, die Schrift sagt es, z. B. Brotlosigkeit.
Derselbe aber, der jene 5000 speiste, hat genug und Überfluß (
Jesus will euer Beschützer sein. Heute ist alles hell, wie es bei den Jüngern bei der Speisung war, bald aber umtobte sie ein gewaltiger Sturm. Er wird auch euch in Stürmen das sein, was Er damals den Jüngern war, euch ein: Fürchtet euch nicht“ zurufen und euch in den sicheren Hafen führen, wo ihr wie jene anbeten werdet (Joh 6).
Jesus will euer Licht in Finsternis sein.
Ihr werdet oft nicht den Ausweg sehen, aber Er öffnet euch die Augen wie
jenem Blinden (Joh 9; z. Kg. 6, 17), und ihr werdet danken (
Jesus will auch im letzten Wunder bei euch sein (Joh 11). Sollte Jesus noch nicht bald kommen, so wird auch bei euch der Tod einkehren. Was aber sagte Jesus? „Dein Bruder wird auferstehen“, und das wird das Schönste sein. Jesus gibt den guten Wein zuletzt. Die 510 Liter Wein werden ausreichen bis zu eurem Ende. (Gehalten an einer Hochzeit.)