Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
1Mo 8,20 - Der Altar1Mo 8,20 - Der Altar
Außer einer Ausnahme sehen wir nur Lieblichkeiten in Noahs Leben. Überall steht er vor uns als der Gehorsame, als der Gottgeweihte. Hier sehen wir ihn auf der neuen Erde, und wie zuvor wollen wir wieder von ihm lernen.
1. Noahs erste Handlung. Eben hat er die Arche verlassen. Was ist nun das erste, das er tut? Er baut nicht ein Haus für sich, sondern einen Altar für den Herrn. Zuerst das Reich Gottes. Kürzlich begegnete ich einem Bruder, der sehr lange arbeitslos gewesen war aber wieder Arbeit gefunden. Als er den ersten Monatslohn erhielt, gab er sofort einen großen Teil davon dem Herrn, dem er so lange nichts geben konnte. Wer seinem Gott keine Opfer bringen kann, der hat weder die Größe des Opfers Christi noch die erfahrene Rettung recht erkannt.
Der Gläubige darf und soll opfern.
Er soll seinen Leib opfern, Römer 12,1.
Er soll Lobopfer darbringen, Heb 13,15.
Er soll im Dienste wie ein Trankopfer ausgegossen werden,
2. Der Standort des Altars. Auf neuer Erde. Vorher lesen wir von keinem Opfer Noahs. Sein Altar ist auch der erste, den die Schrift nennt. Wohl lesen wir von Abels Opfer, dort aber wird kein Altar genannt. Die Anbetung folgt nach der Rettung. Manche wollen opfern, um sich zu retten, dies geht nicht, sondern wir opfern, weil wir gerettet sind.
3. Der Vater sucht Anbeter. So sprach Jesus in Joh 4,23. In Noah hatte Gott einen solchen gefunden, auch in uns? Hier stand Noah als Priester Gottes vereint mit seiner Familie um den Altar und betete Gott an. Rings um ihn her waren die Spuren des Gerichts, aber er und die Seinen stehen als gerettet da. Priester, Altar, Opfer, welch laute und eindringliche Sprache redeten diese Dinge vor Gott. Sein Opfer drückte das Empfinden großer Schuld und Dankbarkeit Gott gegenüber aus, ist aber auch der Ausdruck seiner Unwürdigkeit und neuer Hingabe (Weihe). Die Flut hatte das Herz keineswegs geändert, 8, 21; Joh 3,6, aber der Glaube griff zum Opfer, dem Blut, als einziges Mittel Gott zu nahen und vor ihm in Gnaden zu stehen, Heb 10,19.11. betet auch nicht die Arche (das Werkzeug der Rettung) an, wie dies oft geschieht, und auch Israel mit der ehernen Schlange tat (2Kön 18,4), sondern den Herrn.
4. Der liebliche Geruch. Wie einst Marias tat, die Salbung den Herrn erfreute (Mk 14), so wurde hier Gott durch Noahs Opfer erfreut. Gott erquicken, ist die erhabenste Handlung, die es gibt. Ihm entgeht aber auch keines unserer Opfer, Heb 6,10. Noah brachte ein reines Opfer, von den reinen Tieren und Vögeln, die ihm so lieb geworden waren, aber er riß sich los von ihnen und opferte sie Gott. Das Herz, das in rechter Verbindung mit Gott steht, ist reich an Opfern, um Gott einen lieblichen Wohlgeruch zu bringen. So war es mit dem Opfer der Philipper, Phil 4,18. Jesu Hingabe wird in Eph 5,2 ein lieblicher Geruch genannt. So ist es, mit jeder wahren Hingabe an Gott, sie ist ein Duft für Gott.
5. Der Segen des Opfers. Beachten wir kurz die hervorragenden Wirkungen des Opfers Noahs denn diese zeigen uns, wie Gott sein Opfer bewertete. Sein Opfer war ein Segen für alle kommenden Generationen und hat aus diesem Grunde Ähnlichkeit mit Christi Opfer, das der Welt den allergrößten Segen brachte, Joh 3,16. Noahs Opfer bewirkte weiter die Beseitigung des Fluches, 8, 21. Eine reiche Verheißung für alle Zeiten, Vers 23. Eine Garantie, daß keine Flut mehr kommen werde, Vers 14, und die Verheißung großer Fruchtbarkeit, 9, 1.