Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Phil 2,15 - Lichter in der WeltPhil 2,15 - Lichter in der Welt
Licht ist das erste, was Gott schuf, denn Finsternis lag auf der Tiefe. Satan riß die Menschheit in tiefste Finsternis, aber da kam Der, der da sagt: Ich bin das Licht der Welt (Joh 1,9; 8. 12). Der Herr hat uns aus der Finsternis herausgebracht und uns das Leuchten anvertraut mit den Worten: „Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt 5,14; Eph 5 8). Die Bezeichnung „Lichter in der Welt“ ist sehr vielsagend. Sie besagt als Erstes:
Was wir waren. Ihr waret weiland Finsternis. Das erste, was. Israel sah, als es auszog aus Ägypten, dem Lande der Finsternis war die Wolken‑ und Feuersäule, die dem Volke den Weg erhellte. In welcher Finsternis wir waren, sagt die Schrift an mancher Stelle (Eph 5,8.11; 1Thes 5,4.5; 1Pet 2,9). ‑Dunkel bedeckte die Erde und Finsternis die Völker (Jes 60,2). In diese Finsternis hinein sind wir geboren, aber der Herr hat uns Licht gebracht und in Sein Licht versetzt.
Es werde Licht. So lautete Gottes erstes Schöpfungswort. Jedes Gotteskind erinnert sich gern an den Augenblick, da das Licht von oben es umstrahlte. Saulus hat nie vergessen, wie ihn der Lichtstrahl zu Boden warf und Licht in sein und auch in unsere Herzen strahlen ließ (2Kor 4,6). Innere Erleuchtung ist also der erste Akt Gottes (Joh 1,9). Als Jesus geboren wurde, erhellte Er das Dunkel der Nacht, ein symbolisches Zeichen von dem, was Er ist und brachte. Beachten wir einiges über das Licht.
Die Lampe oder Kerze muß angezündet werden. Wir sehen um die Weihnachtszeit kunstvolle Kerzen, aber was nützen sie, wenn sie nicht brennen? Solchen glichen die Pharisäer damals und alle Selbstgerechten heute. Die Kerze kann sich nicht selbst anzünden. So muß jeder natürliche Mensch vom Strahl des Wortes angezündet werden. Bist du es schon?.
Licht scheidet die Finsternis. Licht wirkt verschieden: es scheidet, es richtet, es straft, aber vor allem erleuchtet, wärmt und erquickt es. Die Korinther mußten daran erinnert werden, daß sie fortan nichts mehr mit der Finsternis und ihren Werken zu tun hatten (2Kor 6,14; Eph 5,11).
Licht muß unterhalten werden. Das sehen wir am goldenen Leuchter im Heiligtum, der zweimal täglich gereinigt und mit Öl gefüllt werden wußte (2. M. 27, 21). Das ist vielsagend für uns. Der Israelit, so z. B. Daniel, füllte den Leuchter dreimal des Tages (Ps 55,18; Dan 6,10). Das lehrt uns der Herr in Joh 15 mit den Worten „bleibet in mir“. Lampen müssen gereinigt werden. Ehe der Priester ins Heiligtum ging, wußte er Hände und Füße waschen (2. M. 30, 17‑21).
Licht verzehrt sich selbst. Eine brennende Kerze wird nicht länger. Nachdem Saulus erleuchtet ward, verzehrte er sich im Dienste für seinen Herrn (Apg 20,24). Das taten auch die Thessalonicher (Kp. 1, 9). Vieler Leute Leuchter steht unter dem Scheffel. Andere aber scheinen hell und erleuchten selbst ganze Länder, z. B. ein Joseph, Daniel, Paulus (Röm 15,19). Weisest du andern den Weg durch dein Leuchten aus ihrer Finsternis?
Unser Leuchtort. Das ist diese finstere, böse Welt. (V. 14. 16) Das taten z. B. jene drei Männer in Babylon. Einst sollte Israel es sein, aber es versagte (5. M. 26, 19; 28, 1). Ebenso Ephesus (Off 2,5). Lampen sind nur in der Nacht von Nutzen. Die größten Bogenlampen übersehen wir des Tages, dagegen sehen wir selbst die kleinen Glühwürmchen bei Nacht.
Das Ausstrahlen. Viele wollen, wie die Pharisäer, vor Menschen scheinen; wir aber strahlen vor Gott. Gott sagte, zu Abraham: „Wandle vor mir.“ Wir scheinen durch Glaubenshandlungen, durch gute Werke (Apg 9,36), treue Arbeit, durch Dulden von Unrecht, im Schweigen, in Feindesliebe. Ausstrahlen heißt auch erwärmen. Wer dem Herrn nachfolgt, strahlt Wärme, d. h. Liebe aus. Jesu Liebe ist reichlich in unsere Herzen ausgegossen und erwärmt unsere Umgebung.
Der Zweck solchen Leuchtens. Das ist die Verherrlichung Gottes. Alles, was der Herr auf Erden tat, war zur Verherrlichung des Vaters. Jesus konnte am Ende sagen in Joh 17: „Ich habe. dich verherrlicht.“ Schon ein David durfte sagen in Ps 40,4: „Viele werden sehen“ wie er aus der grausamen Grube gezogen worden ist und sein Einst und Jetzt bewundern. Der eigentliche Zweck unseres Leuchtens ist die Gottesverherrlichung. Uns ist eine hohe, aber zugleich vornehme Aufgabe gegeben, ja mehr; das Gebot: „Wandelt im Licht!“ Gleich wie Christus, der sich selbst für uns hingegeben, oder nach unserem Wort, der sich selbst als das Licht verzehrte (Eph 5,1; Joh 17).
Verdunkelung. Das ist eine Zeit, die wir längst vergessen haben; wie litten wir darunter. Viele Unfälle waren die Folge davon. Bei vielen Gotteskindern ist es leider so, sie sind aus dem Licht getreten. Ihr Licht das einst hell leuchtete, steht leider unter dem Scheffel, bei vielen zugedeckt durch Weltliebe, Reichtum und Ehre, oft durch Trägheit dem Wort und Gebet gegenüber. Diese Dinge und viele andere verhindern das Scheinen der Gläubigen. Ihnen rufen wir mit dem Propheten zu: „Mach dich auf, werde Licht, denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir.» Wer leuchtet, erfüllt den Zweck seiner Bekehrung an Gott und den Mitmenschen (1Thes 1,9). Jesus heißt uns leuchten mit hellem Schein ‑ du in deiner Ecke, ich in meiner hier. Das walte Gott. _ . . __._ . .