Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
2. Mose 33,14 - Gottes Gegenwart und Ruhe2. Mose 33,14 - Gottes Gegenwart und Ruhe
Man kann unmöglich Israels Geschichte lesen, ohne durch sie belehrt gewarnt, aber auch ermuntert zu werden. In dem oftmaligen Versagen und Murren Israels müssen wir leider nur zu viel uns selbst erkennen. Viele verurteilen Israels Ungehorsam und Unglauben, ohne an sich selbst zu denken. Die große Herablassung Gottes, wie sie gerade unser Wort zeigt, sollte uns zu neuer Dankbarkeit und Hingabe bewegen. Und wenn immer Israel seine Untreue bereute, gab Gott ihm neue Segnungen. Man lese nur das Buch der Richter, das darüber Beweis auf Beweis erbringt. Mose flehte zu Gott, daß Er trotz Israels Untreue mit ihm ziehen möge. Erst sicherte ihm Gott Seinen Engel zu (V. 2). Mose aber flehte um mehr, und Gott sicherte ihm Sein Angesicht zu. „Mein Angesicht wird mit euch gehen.“ Beachten wir:
Israels Reise. Woher kam das Volk? Aus der Mühsal und Sklaverei Ägyptens. Gott hatte sich Seines Volkes erbarmt (2. Mose 3,7-9). Sein mächtiger Arm befreite sie durch große Zeichen und Wunder. Der Weg zum wahren Leben heißt, heraus aus der Knechtschaft der Sünde, hinein in die Freiheit und den Dienst des Herrn (1Thes 1,8). Israels Knechtschaft ist das Bild unseres einstigen Zustandes, denn auch wir waren Satans Sklaven tot in Sünden aber befreit und lebendig gemacht (Eph 2,1.12),. Denken wir ferner an:
Israels Wüstenwanderung. Das Volk durchzog ein dürres Land. Mose nennt es in 5. Mose 8,15 ein schreckliches Land, voller Entbehrungen, Gefahren hinterlistigen Feinden wie Amalek (1Sam 15,2), Og und Sihon (4. Mose 21,33; Josua 2,10). Israels Wüstenwanderung gleicht der unseren. Sie ist der Schauplatz schwerer Versuchungen und Kämpfe. Jesus sagt von der Welt, daß wir in ihr Angst haben (Joh 16,33), aber Er bittet den Vater um unsere Bewahrung (Joh 17,11,17). Und wohin zog das Volk?
In das Land der Verheißung (1. Mose 28,13).
Das Land darinnen Milch und Honig floß (2. Mose 3,8).
In Immanuels Land (Jes 8 8).
Dem Land der Zierde (Dan 11,16).
Jehovas Land. Wir aber reisen in ein besseres Land (Heb 11,16; 1Kor 2,9), da Jesus selbst uns Stätten bereitet hat (
Der Begleiter auf diesem Wege. Gott selbst sagte: Mein Angesicht wird mit euch gehen. Gott hatte Israel vieles gegeben, einen guten Führer, einen treuen Hohenpriester, Seine Engelmacht (Röm 9 4). Aber Mose flehte um mehr. Gotteskinder dürfen stets um mehr bitten (Ps 81,10). Mose flehte um Gottes Begleitung (V. 13). Gottes Gegenwart bedeutet Seine Allmacht, Allwissenheit, Güte und Treue erfahren. Auch uns hat Gott Großes zugesichert (Mt 28,20; Heb 13,5). Gottes Gegenwart war bei Israel sichtbar durch die Wolken und Feuersäule (3. Mose 16,2). Wenn nötig stellte sie sich zwischen Israel und die Feinde (2. Mose 14,19.20). Das haben wir heute nicht, aber Sein sicheres Wort. Von allen Seiten umgibt Er uns (Ps 139,5). Gottes Gegenwart ist auch allgenugsam. Das erfuhr Israel in der täglichen reichen Versorgung (5. Mose 8,15.16; 29,4). Israel erfuhr noch mehr Gottes liebevolles Tragen. Ich habe euch getragen auf Adlersflügeln (2. Mose 19,4). Kurz, Er stillte alle seine Bedürfnisse. Gott hatte sich für Sein Volk verpflichtet, sie ans Ziel zu bringen (2. Mose 13,5). Und was ist Er
Seiner Gemeinde. Er ist ihr A und O. Er hat das gute Werk begonnen und vollendet es (Phil 1,6). In Joh 17,11.15.17.24 fleht Er um unsere Bewahrung in der Welt vor dem Bösen (Satan), um unsere Heiligung und um unser Bei‑Ihm‑Sein. Er ist uns Sonne und Schild. Er umgibt uns in gesunden und kranken Tagen. Er bewahrt den Jüngling und macht noch den Greis sprossen. Er verläßt die Seinen nie, sondern nährt, pflegt, reinigt, heiligt sie und wird sie an jenem Tage tadellos vor Gott darstellen dank Seines Blutes (Eph 5,27-29).
Das herrliche Ziel der Reise. Das Land Kanaan, von dem Er sagt, daß Sein Auge darauf ruht das geschieht gegenwärtig in unserer Zeit, da mögen die Feinde Israels noch so sehr toben. Der Herr sagte: Ich werde dir Ruhe geben (Elberf. Übers.). Die Fürbitte des Mose wurde reichlich erhört. Nach all der schweren Wüstenwanderung sollte Israel endlich eine bleibende Stätte finden. Selbst in den Kämpfen Kanaans war Ruhe. Gott sagte: «Ich werde für euch streiten, ihr aber werdet stille sein» (2. Mose 14,14). Das erlebte Israel am ersten Angriff gegen Jericho (Josua 6,20; Heb 11 30). So fiel ein Königreich nach dem andern (Josua 12 24). Wir heute genießen eine weit herrlichere Ruhe:
Die Ruhe des Gewissens. Los vom bösen Gewissen (
Wir genießen Ruhe des Herzens, der Seele (Mt 11 28). Alles ist Ihm anbefohlen und Er sorgt für uns (Phil 4,6). Selige Buhe füllet unsere Seele jetzt, selbst in Leiden und Todesnöten ruhen wir in Ihm wie Stephanus (Apg 7,59).
Die kostbarste Ruhe aber steht noch aus, die ewige Sabbatruhe (Heb 4,9-11; Off 14,13). Zu dieser werden wir bald eingehen (Joh 14,2), gekrönt werden (2Tim 4,8). Da Gott das Gebet des Mose erhörte wie vielmehr wird Er das Gebet unseres Herrn in Joh 17,24 erhören. So rufen wir mit dem Geiste und der Braut: Komme bald Herr Jesus!