Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
4Mo 10,29-32 - Die Reise des Volkes Gottes4Mo 10,29-32 - Die Reise des Volkes Gottes
Ergreifend ist die Unterhaltung Moses mit seinem Schwager, sowie seine heiße Sehnsucht, daß auch er dem Volke Gottes angehören und mit ihm in das Land der Verheißung ziehen möchte. Moses zeigt uns hier so recht klar, wie wir es machen sollen um andre einzuladen, sich unsrer Reise nach Zion anzuschließen. Wir beachten dabei dreierlei.
Die Reise des Volkes Gottes. Wir sind Pilgrime und hier nicht daheim, sondern wir ziehen im Glauben wie ein Abraham ins Land, das uns Gott geben wird. Israel, das auch auf einer Reise war, hatte schon ein gut Stück Weg zurückgelegt. Wir beachten bei dieser Reise: a) Den Anfang der Reise. Sie begann für Israel beim Auszug aus Ägypten. Das Volk hatte Gottes Ruf und Einladung aus der Knechtschaft in die Freiheit zu ziehen gehört und war durch das Blut des Passahlammes herausgerettet worden (2. Mose 12), und hindurch durchs rote Meer aus Ägypten gezogen. Auch wir waren in dem Ägypten dieser Welt, in der Knechtschaft Satans, aber auch an uns kam der Ruf der Gnade, und im Glauben an Jesu Erlösungsblut sind wir ausgezogen und befinden uns nun auf dieser gesegneten Reise. b) Ihr Fortgang. Israel hatte den Auszug hinter sich, und war schon ein Stück Weges gezogen. Wie lieblich erfuhr es dabei, wie Kinder, die reiche Liebe des Vaters. Er war ihr Führer, ihr Versorger, und gab ihnen Manna, Wachteln und Wasser aus dem Felsen. Jehova war ihnen alles. Er war ihr Bewahrer vor den Feinden Amalek etc. Nur ihr Unglaube war der einzige Grund der Verzögerung. Obwohl auch wir manchmal die Hitze der Trübsal auf unserer Reise empfinden, 1. Petrus 4,12, so ist das doch nichts im Vergleich zu den Segnungen und Freuden derer, die im Glauben wandeln. Wir harren aus, wir weichen nicht. c) Das Ende unserer Reise. Wie 3jrael oft über die Wüste hinweggeblickt haben mag, hin ins Land der Verheißung, so blicken auch wir mit Freuden jenem glorreichen Tage entgegen, an dem wir am Ziel unserer Reise sein werden. Wenn wir im Herrn entschlafen, so wird es ein Erwachen bei ihm droben sein (Phil 1,23), oder wenn Er kommen wird, so werden wir alle, die auf dieser Reise sind, in einem Nu, am herrlichen Ziele sein, 1Kor 15,51 f.
2. Das Ziel dieser Reise. Bei Israel war es das Land, das von Milch und Honig fließt, jenes herrliche Land Kanaan. Die Hoffnung eines jeden, der ausgezogen war. Das Ziel unserer Reise ist: a) Ein Land bereitet von unserem Herrn, Joh 14,2. Was werden die einst für uns aus Liebe durchgrabenen Hände droben für die Seinen bereiten. Das Ziel unserer Reise ist so unaussprechlich schön, daß es keine Menschenzunge beschreiben kann. Wir sehen hinüber, wie einst Moses vom Gipfel des Pisga das Land überschaute, 5. Mose 34. Wie Johannes das neue Jerusalem, die Braut des Lammes sah, so sehen wir im Glauben das, was Er droben für uns bereitet hat. Bald wird Er kommen um uns dorthin zu bringen, Joh 14,1-3. b) Ein Land der Ruhe. Bei Israel war es ein Land des Kampfes. Durchs Schwert mußte es sich jeden Fußbreit erkämpfen. Unser Land wird ein Land der Ruhe sein. Jesus hat alles erkämpft für uns. Sie ruhen von ihrer Arbeit, Off 14,13. Das Volk Gottes harrt seiner Ruhe (Heb 4,11), Lazarus ruhte in Abrahams Schoß, Lk 16. c) Ein Land der Segnungen. Vers 32. Moses redete zu Jethro von dem Guten, das sie dort bekommen werden. Sollte doch ein Jeder unter seinem Feigenbaum und Weinstock sitzen. Wenn wir schon jetzt im Lande der Tränen und der Trübsal gesegnet sind mit allerlei geistl. Segnungen, Eph 1,3, welcher Art werden die Segnungen sein, die unserer Droben warten, Kol 1,12; 1Pet 1,4.
3. Unsere Aufgabe auf dieser Reise. Moses fühlte es als seine Aufgabe, seinen Schwager einzuladen mit dem Volke Gottes zu gehen. Er wünschte, seine Nächsten nach dem Fleische bei sich zu haben im Lande der Verheißung. Geht es uns nicht genau so, säen nicht oft Eltern eine wahre Tränensaat für die Rettung ihrer Kinder? Liegen nicht auch uns die Verwandten auf dem Herzen, wie es Moses erging. Beachten wir Moses Beispiel, denn von weisen Männern sollen wir lernen. a) Er lud ein, Vers 29. „Ziehe mit uns“. Wie oft tat dies der Meister selbst, Mt 11,28 etc. Alles ist bereit, kommt zur Hochzeit. Gottes Volk darf einladen zur Mitreise. b) Er zeigte ihm die Liebe des Volkes Gottes, Vers 29. „Wir werden dir gutes tun“. Wir erweisen ihnen Liebe, weil Jesu Liebe reichlich in unsere Herzen ausgeschüttet worden ist. Wir bringen gern jedes Opfer, um sie zu retten. Wir fühlen, daß wir Schuldner sind. Wir tun es durch unseren Wandel, indem wir im Gutestun nicht müde werden. c) Wir harren darin aus. Jethro wollte nicht, Vers 30. Moses machte ähnliche Erfahrungen, wie wir sie oft machen, aber er wiederholte seine Einladung. Hier nach unserem Texte scheint ein Mißerfolg zu sein, aber wir sehen die Frucht dieser Einladung klar aus Richter 1,16. Welch Vorbild und Ermunterung für uns alle in unserer Aufgabe auf unserer Reise.