Ährenlese von Georg R. Brinke - Jahrgang 5, 6; 16-19 und 21
Joh 17 - Der Christ und die WeltJoh 17 - Der Christ und die Welt
Zwei krasse Gegensätze treten uns in Jesu Gebet entgegen, der Christ
und die Welt. Zwischen beiden hat Gott eine unüberbrückbare Kluft
befestigt, dennoch baut der Mensch morsche Brücken. Schon bei der
Schöpfung hat Gott das Licht von der Finsternis geschieden (
Herausgenommen aus der Welt (Vers 6). Einst gehörten wir ihr an, nun aber sind wir Gottes (Eph 2,1-3.11-13). Von 1. Mose bis Offenbarung 18,4 lautet Gottes Befehl: „Gehet aus, mein Volk.“ Jesus hat uns aus der Welt erwählt (Joh 15,19). Die Apostel forderten diese Absonderung mit aller Strenge (Apg 2, 1517; 19, 9). Wer sorgfältig Johannes 17 liest, ist auch im Bilde über seine Stellung zur Ökumene. Zweimal sagt Jesus in diesem Kapitel, daß die Seinen nicht von der Welt sind (Vers 14. 16).
Gehaßt von der Welt.(Vers 14). Warum? Weil sie Jesus
nachfolgen, den die Welt verwirft. Wandel und Zeugnis der Gläubigen
straft die Welt, darum haßt sie sie (1Pet 4,4). Alle, die in Jesu
Nachfolge treten, fühlen den Haß. Er fängt in der Familie an (
Wir leben in dieser christusfeindlichen Welt (Vers
11). Wir sind von ihr umgeben wie das Schiff vom Wasser, aber wehe dem
Schiff, in das Wasser eindringt, es sinkt. Das erfuhr Demas (
Besonders schwer ist die Absonderung von Laodizäachristen„ von denen
die auf beiden Seiten hinken (1Kön 18,21; Mt 6,24;
Geschieden von der Welt. Gotteskinder sind es im
tiefsten Inneren, denn Christi Sinn ist in ihnen (Phil 2,5;
Gesandte an die Welt (Vers 18). Sie sind herausgenommen als Botschafter Christi (2Kor 5,20). Wie Jesus sind sie Gesandte (Lk 4,18; Joh 20,21). Er hat ihnen befohlen, Buße und Vergebung zu verkündigen (Lk 24,47; Mt 28,19.20). Anderswo vergleicht sie Jesus mit Sämännern, die ausgehen und guten Samen ausstreuen (Mt 13,38). In Matthäus 20,4 mit Arbeitern, die fleißig in Seinem Weinberg wirken. Alle sind vom gleichen Beweggrunde beseelt wir ihr Meister, von der Liebe (2Kor 5,14). Sie sind:
Sieger über die Welt. Innig bittet Jesus um ihre Bewahrung (Vers 11. 15). Er hat die Welt und ihren Fürsten kennengelernt. Oft trat er an Ihn heran, aber Er besiegte ihn mit dem Schwert des Geistes (Mt 4,4; Eph 6,17). Satan machte noch am Kreuz einen Versuch, Ihn zu verführen (Mt 27,42). Der Herr kennt die listigen Anläufe Satans gegen die Seinen aber Er bewahrt die bis ans Ende. Er macht sie zu Überwindern über Satan und die Welt (Röm 8 37). Siebenmal redet Jesus von denen, die Ihm der Vater gegeben hat, und die Bann niemand aus Seiner Hand reißen. Er umgibt sie. von allen Seiten (Ps 139,5). Er gedenkt ihrer vor dem Vater (Heb 7,25). Sie sind ferner:
Bevorzugte in der Welt. Sie haben den Vater und den Sohn erkannt und Jesus bittet, daß sie in dieser Erkenntnis wachsen. Dieser hohen Erkenntnis wegen, pries Jesus den Petrus glückselig (Mt 16,16) ebenso alle die, die Ihn als Sohn Gottes erkannt haben (Mt 16,11.25). Dieses Bewußtsein lößt von der Welt und bindet sie fester .an Ihn. Christus erkennen, ist besser als alles Wissen; es ist die höchste Ehre. Als der Herr dem Paulus weitere Erkenntnis schenkte lobpries er den Herrn dafür (Röm 11, 3336; Dan 3 19‑23). Diese Erkenntnis und zugleich die Fülle der Liebe Gottes genießen (Vers 26), führt zur Anbetung.